Sterilrezepturen

Barmer schreibt Zytostatika aus Alexander Müller, 10.08.2011 11:31 Uhr

Berlin - 

Dammbruch in der Zytoversorgung: Nach der AOK Nordost sucht jetzt auch die Barmer GEK Exklusivpartner für die Anfertigung von Sterilrezepturen. Die Barmer will das Zyto-Projekt zunächst in drei Regionen in Nordrhein-Westfalen testen: Deutschlands größte Krankenkasse hat die Belieferung von 19 onkologischen Arztpraxen öffentlich ausgeschrieben. Die „Betriebsstätten“ sind in elf Losgebieten zusammengefasst.

Bieten dürfen nur Apotheken, die sich bei den Behörden für die Herstellung patientenindividueller parenteraler Zubereitungen angemeldet haben. Eine Entfernungsgrenze der Apotheke zur Arztpraxis gibt es nicht. Die Apotheke muss aber garantieren, die Zytostika innerhalb von zwei Stunden ausliefern zu können.

Die Apotheken können bis zum 27. September ihre Angebote abgeben, entscheidend ist der niedrigste Preis. Im Falle einer Zuschlagserteilung müssen sie erklären, dass sie die Leitlinien der Bundesapothekenkammer zur „Prüfung und Lagerung der Primärpackmittel“ sowie zur „aseptischen Herstellung und Prüfung applikationsfertiger Parenteralia mit toxischem Potential“ einhalten.

Die Apotheken können auch Herstellbetriebe beauftragen, sofern auch diese die gesetzlichen Bestimmungen für die Anfertigung parenteraler Zubereitungen erfüllen. Die Verträge sollen 56 Tage nach Erteilung der Zuschläge starten und ein Jahr laufen. Sie verlängern sich einmalig um ein Jahr, wenn sie von keiner Seite gekündigt werden.