Rabattverträge sind aus der deutschen Generikalandschaft derzeit nicht mehr wegzudenken. Nachdem die AOK juristisch den Weg freigeschlagen hat, ziehen die anderen großen Kassen nach. Die Techniker Krankenkasse (TK) ist mit ihrer Ausschreibung weit fortgeschritten, die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) hat nach dem Urteil des Landgerichts Essen freie Bahn. Mit der Barmer Ersatzkasse steigt nun ein weiterer Riese in den Ring: Die Vorbereitungen für eine Ausschreibung laufen auf Hochtouren.
Wann das Verfahren eröffnet werden soll, verriet eine Sprecherin der Kasse gegenüber APOTHEKE ADHOC nicht, geschweige denn, wann die Verträge in Kraft treten sollen. Auch über die Modalitäten wollte sie keine Angaben machen. Die Hersteller werden die Ausschreibung mit Spannung erwarten, immerhin wirft die Barmer mehr als 7 Millionen Versicherten in die Waagschale - vor der kolportierten Fusion mit der Gmünder Ersatzkasse (GEK).
Was die Modalitäten betrifft, ist die Vielfalt im Markt groß. Die AOK hat nach schlechten Erfahrungen vor Gericht auf Regionallose und einen Zuschlag pro Wirkstoff umgestellt. Die DAK wird nach dem positiven LSG-Urteil mit drei Herstellern Verträge über eine Substanz abschließen. Bei den Rabattverträgen des BKK-Gemeinschaftsunternehmens Spectrum K wird es sogar vier Vertragspartner geben, bei dem Zusammenschluss GWQ nur einen, dafür aber Mindestabsätze. Welchen Weg die Barmer geht, könnte sich in den kommenden Wochen entscheiden.
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