Rabattverträge

Barmer GEK will endlich ausschreiben Alexander Müller, 09.12.2010 11:32 Uhr

Berlin - 

Die Barmer GEK nimmt einen neuen Anlauf bei den Rabattverträgen: „Die Barmer GEK wird 2011 im generischen Bereich ausschreiben“, sagte ein Sprecher der Kasse gegenüber APOTHEKE ADHOC. Das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) schaffe politische Klarheit, das genaue Vorgehen werde aber noch geprüft. Zuvor hatte die Kasse ihre Ausschreibung wiederholt verschoben.

Eigentlich wollte die Barmer bereits im November 2009 Rabattverträge ausschreiben, dann Ende Januar 2010. Doch mit Verweis auf die politischen Unwägbarkeiten zögerte die bundesweit größte Kasse mit 8,5 Millionen Versicherten weiter. Weil die schwarz-gelbe Bundesregierung Änderungen bei den Rabattverträgen angekündigt hatte, suchte die Barmer Rat im Bundesgesundheitsministerium (BMG).

Zudem wollte die Barmer bei ihren Verträgen etwas Neues versuchen: Mehr als 300 Wirkstoffe wollte man in fünf Gebietslosen ausschreiben. Einen Zuschlag sollte jedes Unternehmen erhalten, das den geforderten Mindestrabatt bietet. Ob die Kasse weiterhin an diesem Modell festhält, ist noch nicht klar: Derzeit prüfe man noch die Auswirkungen einzelner Regelungen auf die eigene Ausschreibungssystematik, teilte die Kasse mit. Kalkulation und Rechtssicherheit hingen etwa von der neuen Gerichtszuständigkeit, den neuen Packungsgrößen oder von der Mehrkostenregel ab.

Bis die Ausschreibung über die Bühne ist, laufen die Portfolioverträge der Kasse weiter: Die Barmer hat in die Fusion mit der GEK Sortimentsverträge mit Hexal, Stada/Aliud, Betapharm, Mylan Dura und Q-Pharm eingebracht. Die GEK hatte schon Verträge mit Ratiopharm/CT/AbZ sowie mit der Sanofi-Tochter Winthrop geschlossen.

Die Ersatzkasse beruft sich auf die lange Laufzeit der Verträge; denn eigentlich müssen die Kassen seit Ende 2008 alle Rabattverträge ausschreiben. Das Bundesversicherungsamt (BVA) hat die Kassen aufgefordert, alle Pauschalverträge möglichst schnell zu kündigen.