KBV/ABDA-Modell

Barmer findet Apotheker-Initiative fragwürdig APOTHEKE ADHOC, 22.09.2011 10:38 Uhr

Berlin - 

Die Barmer GEK ist über die Änderungsanträge zum Versorgungsstrukturgesetz (VStG) verärgert. Das Gesetz bekomme immer mehr „Schlagseite“. Insbesondere das KBV/ABDA-Modell ist dem Branchenprimus zufolge eine „fragwürdige Initiative“. Die Barmer fürchtet, dass Einsparungen in die falschen Taschen fließen: „Einsparerfolge sollen den Ärzten und Apothekern gutgeschrieben werden, wo sie doch in erster Linie den Versicherten zustehen“, kritisierte ein Sprecher der Kasse das Konzept.

Zudem fürchtet die Barmer um ihre Rabattverträge: Mit dem Medikationskatalog stelle man die Handlungsoptionen der Kassen in Frage, so der Sprecher: „Das Modell von KBV und ABDA nimmt die Kassen wieder aus dem Spiel und nimmt ihnen die Gestalterrolle.“

Genau genommen seien die Rabattverträge bereits heute ein System der Wirkstoffverordnung: Ärzte legten Wirkstoffe fest, Apotheker wählten Präparate aus. Dabei würden „beträchtliche Effizienzreserven“ gehoben, ohne dass darunter die Qualität leide.