Die Barmer Ersatzkasse (BEK) wird sich am Musterprozess zur Nullretaxation nicht beteiligen. Aus Sicht der Kasse steht der Aufwand in keinem angemessenen Verhältnis zum Nutzen. Der Musterprozessvereinbarung zwischen Deutschem Apothekerverband (DAV) und der Techniker Krankenkasse sind derweil KKH, DAK, GEK, HKK und die Hamburg Münchener sowie der Verband der Ersatzkassen (VDEK) beigetreten. Die Musterprozess soll bis vor das Bundessozialgericht gebracht werden und Klarheit schaffen, ob Nullretaxierungen rechtmäßig sind.
Die Barmer begründet ihren Alleingang mit einem „erkennbar zufriedenstellenden Verhalten der Apotheken“: Die Rabattverträge würden mittlerweile verantwortungsbewusst umgesetzt, immer weniger Apotheken gerieten in den Fokus der Rechnungsprüfer. Die Barmer will deshalb auch künftig alle Einzelfälle selbst abwickeln.
An der „Notwendigkeit einer Rabattpartnerprüfung“ ändert sich aus Sicht der Kasse freilich nichts. Im Klartext: Es wird weiter auf Null retaxiert. Betroffene Apotheker müssen also auch in Zukunft im Einzelfall gegen den Bescheid vorgehen. Berichten aus der Branche zufolge ist die Barmer aber in diesem Punkt schon heute deutlich zurückhaltender als andere Ersatzkassen.
Die Apotheker halten von der Idee einer höchstrichterlichen Klärung zu den gefürchteten Nullretaxierugen offenbar viel: Dem Vernehmen nach sind bereits etliche Apotheker der Empfehlung der Landesapothekerverbände gefolgt, sich an dem Musterprozess zu beteiligen.
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