Leitlinien

BAK: Tipps für Rezepturen und Hygiene

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Berlin -

Die Bundesapothekerkammer (BAK) hat drei ihrer Leitlinien aktualisiert. Neue Hinweise gibt sie zur Herstellung und Prüfung allgemeiner Rezepturen und Defekturen, zum Hygienemanagement und zur Ernährungsberatung in der Apotheke. Die im November erarbeiteten Neufassungen der Leitlinien wurden nun von der BAK-Mitgliederversammlung beschlossen.

„Die Leitlinien beschreiben apothekerliches Handeln in charakteristischen Situationen und unterstützen Apotheker beim Qualitätsmanagement“, sagt BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer. „Sie sind als Empfehlungen zu verstehen, aber entbinden den einzelnen Apotheker nicht von seiner heilberuflichen Verantwortung.“

Leitlinie und Kommentar zu allgemeinen Rezepturen wurden laut BAK umfassend überarbeitet. Im ersten Kapital zur „Prüfung der Plausibilität der Verordnung und Anwendungsdauer des Arzneimittels“ wurde das mögliche Vorgehen bei Bedenken und Unklarheiten näher erläutert. Das Kapitel zu Arbeitsschutzmaßnahmen wurde stark gekürzt, stattdessen wird auf die entsprechenden BAK-Empfehlungen verwiesen.

Das dritte Kapitel umfasst die Erstellung des Herstellungsprotokolls und die Inprozesskontrollen. Die anschließenden Kapitel widmen sich der Haltbarkeit und der Kennzeichnung von Rezeptur- und Defekturarzneimitteln. Im Kapitel „Prüfung“ werden Hinweise zur Erstellung der Prüfanweisung, zum Prüfprotokoll und zur Freigabeprüfung gegeben. Die Flussdiagramme wurden entsprechend angepasst.

Auch in der Leitlinie zum Hygienemanagement wurde aufgeräumt: Da die in der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) festgelegten Übergangsfristen für Hygienemaßnahmen inzwischen abgelaufen sind, geht man bei der BAK davon aus, dass in allen Apotheken Hygienepläne vorhanden sind und umgesetzt werden. Das Kapitel über die Einführung eines Hygienemanagements wurde daher gestrichen.

Stattdessen geht die Leitlinie nun ausführlicher auf die Hygieneanforderungen ein. Außerdem stehen zwei Flussdiagramme zur Verfügung: „Hygienemanagement nach Hygieneplan“ beschreibt die tägliche Routine und „Weiterführende Prüfungen“ die turnusmäßig durchzuführenden Prüfungen wie Ringversuche oder mikrobiologische Untersuchungen. Auch die Arbeitshilfen wurden überarbeitet. So stehen diverse Musterhygienepläne zur Verfügung, die nach individueller Bearbeitung in den Apothekenräumen ausgehängt werden können.

In der Leitlinie „Ernährungsberatung in der Apotheke“ wird der Fokus verstärkt auf die Kommunikation auf Augenhöhe gesetzt. Bei der Beratung sollen Ziele und Wege gemeinsam mit dem Kunden erarbeitet werden. Die Verhaltensänderung könne nur mit Hilfe alltagstauglicher und individueller Lösungen gelingen, heißt es. Neu ist eine Arbeitshilfe zu Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Lebensmitteln.

Insgesamt gibt es 20 BAK-Leitlinien zum apothekerlichen Handeln in charakteristischen Situationen. Erarbeitet werden die Leitlinien von Arbeitsgruppen, denen je nach Thema Experten aus Hochschulen, Krankenhausapotheken oder öffentlichen Apotheken angehören. Die Leitlinien werden regelmäßig an den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik angepasst. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr die neue Leitlinie zur Abgabe der „Pille danach“ nach dem OTC-Switch im März 2015.

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