Organspende

Bahr: Jeder sollte sich entscheiden

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Berlin -

Angesichts des starken Rückgangs von Organspenden hat

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) die Bürger aufgerufen, sich

offensiv mit dem Thema zu befassen. „Organspende geht uns alle an und

jeder von uns sollte sich entscheiden. Entweder für oder gegen eine

Organspende“, sagte Bahr am Samstag bei der zentralen Veranstaltung zum

Tag der Organspende in Essen.

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) betonte, Manipulationen bei der Organvergabe müssten wirksam verhindert werden, um das Vertrauen in das System zu erhöhen.

Nach dem Auffliegen schwerer Betrügereien vor fast einem Jahr ist die Zahl der Organspender deutlich gesunken – 2012 um 12,8 Prozent auf 1046 Spender. Bundesweit warten 12.000 Schwerkranke auf eine Organspende.

Bahr zufolge sterben täglich drei Menschen, weil es für sie kein passendes Organ gibt. „Mit einem Organspendeausweis kann man seine Entscheidung dokumentieren. Das schafft Klarheit, auch für die Angehörigen, die dadurch im Ernstfall entlastet werden“, betonte Bahr.

Neben Politikern warben Kirchenvertreter, Prominente und Transplantations-Gesellschaften um mehr Akzeptanz. Auch der Zentralrat der Muslime betonte, jeder könne helfen. Die Mehrheit der muslimischen Gelehrten begreife die Organspende nach dem Tod als Akt der Nächstenliebe.

Im Sommer Juli 2012 war bekanntgeworden, dass ein Göttinger Arzt planmäßig falsche Gesundheitsdaten von Patienten des Uniklinikums an das Unternehmen Eurotransplant gemeldet haben soll, damit die eigenen Patienten beim Empfang einer Spenderleber bevorzugt werden. Auch in weiteren Kliniken soll es Manipulationen gegeben haben.

„Wir werden alles daran setzen, das Vertrauen in den Wert der Organspende wiederherzustellen“, sagte der Chef der Deutschen Stiftung Organtransplantation, Dr. Rainer Hess, der Nachrichtenagentur dpa. Weitere Skandale um manipulierte Wartelisten halte er für so gut wie ausgeschlossen. Ärztepräsident Dr. Frank Ulrich Montgomery nannte die Transplantationsmedizin in der Neuen Osnabrücker Zeitung „so sicher wie noch nie“.

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