Pflegebegriff

Bahr will sich beraten lassen dpa, 26.08.2011 09:34 Uhr

Berlin - 

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will mit der anstehenden Pflegereform die Lage hunderttausender Demenzkranker in Deutschland und ihrer Angehörigen spürbar verbessern. Dafür will er einen neuen Begriff der Pflegebedürftigkeit einführen. Stärker als bisher solle der Grad der Selbstständigkeit ein Maßstab in der Pflegeversicherung werden. Nicht nur körperliche Beeinträchtigungen, sondern auch die Situation von Demenzkranken solle berücksichtigt werden.

Entsprechende Vorschläge hatte bereits 2009 ein Regierungsbeirat vorgelegt. Das Gremium habe bereits im März gegenüber seinem Vorgänger Dr. Philipp Rösler (FDP) weiteren Klärungsbedarf festgestellt, sagte Bahr. Er begrüßte den Vorschlag von Beirats-Chef Dr. Jürgen Gohde, das Gremium für die konkrete Ausgestaltung solcher Verbesserungen im Zug der Pflegereform erneut einzusetzen. Gespräche darüber fänden in den nächsten Tagen statt.

Von den rund 1,2 Millionen Altersverwirrten werden etwa 750.000 mit geringer Hilfe zu Hause gepflegt. Familienangehörige sind oft überlastet. Für das Jahr 2030 sagen Experten laut Barmer-GEK-Pflegereport einen deutlichen Anstieg der Demenzkranken auf 1,8 Millionen und für 2060 auf 2,5 Millionen voraus.