Organspende

Bahr schreibt an Opposition APOTHEKE ADHOC/dpa, 07.11.2011 11:20 Uhr

Berlin - 

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) unternimmt einen weiteren Anlauf für eine Neuregelung der Organspende. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, wirbt der Minister in einem Brief für einen Kompromiss, den sein Haus erarbeitet hat: „Gemeinsam kann es gelingen, die Spendenbereitschaft mit geeigneten Maßnahmen zu erhöhen“, zitiert das Blatt aus dem Schreiben an die Chefs aller Bundestagsfraktionen außer der Linken.


Bahr präsentiere dabei einen ausformulierten Gesetzestext, hieß es. Dieser solle zu den Änderungen am Transplantationsgesetz hinzugefügt werden, über die der Bundestag derzeit ohnehin berät.


Bahr will eine breit angelegte Information der Bevölkerung sicherstellen. So sollten in Zukunft alle Krankenkassen jedes Mal, wenn sie eine neue Versichertenkarte verschicken, eine Info-Broschüre zur Organspende beilegen, berichtet die SZ. Darin werden die Versicherten aufgefordert, sich zu entscheiden. Sie müssen dies aber nicht tun, sondern können das Material auch ungelesen in den Müll stecken. Auch wer künftig auf dem Amt einen Führerschein, einen Reisepass oder einen Personalausweis abholt, bekäme ein Infopaket über die Organspende ausgehändigt. Die Länder sollen Sorge dafür tragen, dass das auch klappt.


Die Verhandlungen der Gesundheitspolitiker von Koalition und Opposition über eine gemeinsame Organspende-Reform waren vorerst gescheitert. Differenzen gab es darüber, wie stark Druck auf die Bürger hin zu einer Entscheidung über ihre Spenderbereitschaft ausgeübt werden soll. Heute muss man seine Bereitschaft auf eigene Initiative hin in einem Spenderausweis oder gegenüber Angehörigen erklären – künftig soll man dazu aufgefordert werden.