Während es in der Diskussion um ein höheres Fixhonorar für die Apotheker noch keine Fortschritte gibt, bekommen nach den Kliniken nun die freiberuflichen Hebammen die seit langem geforderte Gehaltserhöhung: Angesichts zunehmender Existenzsorgen will Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) die Geburtshelferinnen besser unterstützen: „Ich fordere die Krankenkassen auf, bei den künftigen Verhandlungen die Situation der Hebammen besser zu berücksichtigen“, sagte Bahr der Süddeutschen Zeitung.
Selbstständige Geburtshelferinnen verhandeln derzeit mit den Kassen über eine Anhebung ihrer Gehälter. Zudem protestieren sie gegen steigende Haftpflichtprämien: Nach Darstellungen der Hebammenverbände mussten in jüngster Zeit immer wieder Hebammen ihre Praxis wegen gestiegener Kosten für die Haftpflicht zur Absicherung bei der Geburtshilfe aufgeben. Schon Bahrs Vorgänger Dr. Philipp Rösler (FDP) hatte versprochen, sich um das Haftpflicht-Problem zu kümmern.
Ein Gutachten des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zeigt bereits erste Engpässe in einigen Bereichen der Geburtshilfe. Hier sieht das Ministerium „Spielraum für die Vereinbarung einer höheren Vergütung“, wie es in dem Gutachten heißt. „Wohnortnahe Versorgung ist mir wichtig“, sagte Bahr. Am Mittag wollten die Hebammen mit einer großen Demonstration in Berlin auf ihre Lage aufmerksam machen.
Einen ersten Erfolg können die Hebammen schon in Sachen Rufbereitschaft verbuchen: Die BKK VBU übernimmt ab sofort die Kosten der Rufbereitschaft als Zusatzleistung für ihre Versicherten in Höhe von 250 Euro. Die Schwangeren können diese Leistung zwischen der 38. und 42. Schwangerschaftswoche in Anspruch nehmen: Die Geburtshelferin sichert außerdem zu, die werdende Mutter sofort aufzusuchen, wenn die Wehen beginnen.
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