Ärztefunktionäre

Bahr: Köhler verdient zu viel

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Berlin -

Zwischen Bundesregierung und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) gibt es Streit um das Jahresgehalt des KBV-Chefs Dr. Andreas Köhler von 350.000 Euro. Die Vertreterversammlung hatte Köhler nach internen Verhandlungen im vergangenen Frühjahr eine Gehaltserhöhung um rund 90.000 Euro eingeräumt und es in geheimer Sitzung jetzt abgelehnt, die Jahresgehälter der KBV-Spitzen wieder zu begrenzen, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Samstag. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat der KBV eine Frist gesetzt.

 

Wie die Bild-Zeitung berichtet, fordert Bahr die KBV-Vertreterversammlung am vergangenen Freitag schriftlich auf, die Verträge bis zum 9. März nachzubessern. Laut „Bild“ will der Minister, dass der Zuschlag gestrichen wird. Bahr werde „in dieser Frage nicht nachgeben“, heiße es in Regierungskreisen. Das Ministerium muss das Gehalt in einem aufsichtsrechtlichen Verfahren bestätigen und kann notfalls eine Anweisung geben. Köhlers Gehalt liegt derzeit oberhalb des Einkommens der Bundesminister und der Bundeskanzlerin.

Die Ärzte wollen sich nicht reinreden lassen: „Das ist ganz klar eine Angelegenheit der Selbstverwaltung der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten“, sagte der Vorsitzende der Vertreterversammlung, Hans-Jochen Weidhaas, der FAZ. Das Ministerium hat Weidhaas dem Blatt zufolge empfohlen, sich an den Gehältern des GKV-Spitzenverbands von bis zu 230.000 Euro zu orientieren. Die zweiten Vorsitzenden beziehungsweise Vertreter erhalten in beiden Organisationen etwas weniger als die Vorsitzenden.

Im vergangenen April waren Köhler und sein Vize Dr. Carl-Heinz Müller für weitere sechs Jahre in ihren Ämtern bestätigt worden. Der inzwischen aus anderen

Gründen zurückgetretene Müller konnte sich ebenfalls deutlich verbessern – um 40.000 auf 300.000 Euro. Auch bei den regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) sind Bezüge von weit über 200.000 keine Seltenheit.

 

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