Organspende

Bahr gegen Widerspruchslösung dpa/APOTHEKE ADHOC, 06.06.2011 10:40 Uhr

Berlin - 

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat sich gegen eine Widerspruchslösung bei der Organspende ausgesprochen. Wenn jeder zum Spender würde, der zu Lebzeiten nicht eindeutig widersprochen hat, werde unzulässig Druck ausgeübt, argumentierte Bahr im NDR. „Ich bin ein Gegner dieser Widerspruchslösung, weil es letztlich auf die Faulheit der Menschen setzt“, fügte er hinzu. „Wir sollten mehr für Werbung tun, für Akzeptanz, Aufklärung. Ich glaube, dann würden wir auch die Spendenbereitschaft deutlich erhöhen.“

Die Gesundheitsminister von Hessen und Bayern, Stefan Grüttner (CDU) und Dr. Markus Söder (CSU), wollen alle Deutschen nach dem Hirntod zu Organspendern machen - außer sie haben zuvor ausdrücklich widersprochen. „Die Maßnahme soll den zahlreichen betroffenen Patienten auf der Warteliste neue Hoffnung geben“, erklärten sie. Bei der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) Ende Juni in Wiesbaden wollen beide eine entsprechende Änderung fordern.

Zum „Tag der Organspende“ an diesem Samstag hatten die Fraktionschefs von Union und SPD, Volker Kauder und Frank-Walter Steinmeier, im Bundestag für eine so genannte Entscheidungslösung geworben. Dabei wird jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben danach gefragt, ob er Organspender sein will.

Auch Deutschlands Apotheken widmen sich am 9. Juni dem Thema „Organspende“: Der diesjährige „Tag der Apotheke“ findet unter dem Motto „In jedem steckt ein Lebensretter“ statt. Mehr als 10.000 beteiligte Apotheken wollen am Donnerstag 7 Millionen Spenderausweise verteilen.