Bahr: Es gibt kein Apothekensterben APOTHEKE ADHOC, 11.10.2012 08:56 Uhr
Die Lage der Apotheken ist aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) nicht bedrohlich: „Es gibt kein Apothekensterben“, sagte er dem „ARD-Morgenmagazin“. Es gebe zwar einen Rückgang, dafür habe es zuvor auch eine Dynamisierung gegeben. An Vorstöße der CSU während der Verhandlungen zu einer regelmäßigen Anpassung des Honorars erinnert sich Bahr nicht.
Von den aktuellen Schließungen seien auch nicht nur Landapotheken betroffen, so der Minister. Oftmals erwische es Filialapotheken, von denen in den vergangenen Jahren aber auch viele eröffnet hätten.
Es sei nicht Aufgabe der Politik, die Anzahl der Apotheken festzulegen, sagte Bahr. Das würde man bei Bäckerein, Lebensmittelläden und Tankstellen auch nicht tun. Es gebe bei Apotheken kein Zulassungssystem, sondern eine Niederlassungsfreiheit. Das Weitere regele der Markt.
Dass die Regierung ein Apothekensterben in Kauf nehme, sei vollkommener Unsinn, so Bahr. „Diese Bundesregierung kämpft wie keine davor, dass die Apotheke vor Ort erhalten bleibt. Aber wir haben mit 21.000 Apotheken eben auch eine sehr gute Versorgung“, so der Minister.
Bei der Anpassung des Honorars um 25 Cent habe er mit den Apothekern gestritten, ob nur die Kosten oder auch die steigende Packungszahl zu berücksichtigen seien. Schließlich sei die Packungszahl in den vergangenen Jahren um 10 Prozent gestiegen und auch die Vergütung liege immerhin bei 8,10 Euro pro Packung, so Bahr. „Die Patienten finanzieren durch die Mehrumsätze auch die Vergütung.“
Einen Dynamisierung des Honorars lehnt der Minister ab. Zuletzt hatte CSU-Fraktionsvize Johannes Singhammer sich erneut für eine regelmäßige Anpassung des Fixhonorars eingesetzt. Bahr sagte dazu, dass man in der Koalition eine Einigung getroffen habe – und er habe „keine Stimme der CSU vernommen“.