Pflegereform

Bahr bleibt auf Röslers Kurs dpa/APOTHEKE ADHOC, 18.05.2011 17:33 Uhr

Berlin - 

In Sachen Pflege folgt Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) den Vorgaben seines Vorgängers Dr. Philipp Rösler: Bahr will die bis zu vier Millionen pflegenden Angehörigen mit der geplanten Pflegereform entlasten. „Im Mittelpunkt stehen die Familien“, sagte der 34-Jährige bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Minister. Bei einem „Bürgerdialog“ mit rund 80 ausgewählten Versicherten, Pflegebedürftigen und Branchenvertretern im Bundesgesundheitsministerium (BMG) dämpfte Bahr aber die Erwartungen an die Reform.

Die Probleme in der Pflege sind seit Längerem bekannt: Viele der 2,3 Millionen offiziell Pflegebedürftigen wünschen sich mehr Leistungen. Von den bereits 1,2 Millionen Demenzkranken werden rund 750.000 mit meist nur geringer Hilfe zu Hause gepflegt - die Zahl der Dementen dürfte künftig stark ansteigen. Die Pflegeverbände beklagen einen eklatanten Mangel an Pflegern.

Der Minister erteilte allzu großen Erwartungen eine Absage: „Man kann ja leider nicht alleine alles durchsetzen.“ Er wolle aber versuchen, mit begrenzten Ressourcen das Bestmögliche zu erreichen und Pflege in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Konkrete Ankündigungen vermied der Minister.

Rösler hatte Reformeckpunkte bis zum Sommer angekündigt, die politische Sommerpause beginnt in der ersten Julihälfte. Gegensätzliche Meinungen gibt es bisher in der Koalition darüber, ob die Pflegebeiträge steigen sollen oder nicht und ob die Versicherten extra in eine individuelle Kapitalreserve für die Zukunft einzahlen sollen oder nicht.