Homöopathie-Erstattung

BAH und BPI kritisieren Lauterbach APOTHEKE ADHOC, 12.07.2010 13:09 Uhr

Berlin - 

Der SPD-Politiker Professor Dr. Karl Lauterbach hat mit seinem Vorschlag, homöopathische Arzneimittel aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen zu streichen, eine Debatte um die Erstattungsfähigkeit alternativer Heilmittel losgetreten. Sowohl der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) als auch der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie sehen in den Präparaten eine sinnvolle Alternative für Patienten und Ärzte.

Die Wahltarife seien unter der Rot-Grünen-Bundesregierung eingeführt worden; es erstaune, dass die SPD diese Kassenleistung nun wieder abschaffen wolle, so der BAH. Der Vorschlag sei reiner Oppositionspopulismus. Die Erfahrungen betroffener Patienten würden aus der Debatte komplett außen vor gelassen, kritisierte Professor Dr. Barbara Sickmüller, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des BPI. Krankenkassen führten die Wahlleistungen in ihrem Katalog, weil Zehntausende von Patienten mit der Homöopathie gute Erfahrungen gemacht hätten.

Die Ausgaben der Kassen für homöopathische Arzneimittel seien im Verhältnis der Gesamtausgaben absolut zu vernachlässigen, sagte Sickmüller. Bis auf wenige Ausnahmen müssten Patienten solche Präparate außerhalb von Wahltarifen selbst zahlen.