Neuer Name, neuer Anspruch

Pharma Deutschland: BAH greift BPI an

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Berlin -

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) plant eine Neuausrichtung. Unter dem neuen Namen „Pharma Deutschland“ will man zum Leitverband des pharmazeutischen Sektors werden. Damit reagiert der Verband auf die geplatzte Fusion mit dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI).

Der neue Name stehe für eine starke und umfassende Repräsentation aller Arzneimittelhersteller in diesem Land, sagte der Vorsitzende Jörg Wieczorek. In der Neuausrichtung liege der Fokus darauf, kontinuierlich herausragenden Service für bestehende Mitglieder anzubieten und zusätzliche Kompetenzfelder zu erschließen, um eine maximale Attraktivität auch für bisher nicht im BAH vertretene Unternehmen zu gewährleisten.

Der Verband plant dazu die Mitgliedschaft im Verband der Chemischen Industrie (VCI) sowie die unverzügliche Implementierung von Landesverbänden. Damit übernimmt der BAH zwei Strukturen, die bislang als Alleinstellungsmerkmal des BPI galten.

Auch auf europäischer Ebene werde es eine stärkere Interessenvertretung der Unternehmen geben, um deren Einflussmöglichkeiten zu intensivieren: „Für ein zukunftsorientiertes und effizientes Gesundheitswesen in Deutschland ist eine wirksame Präsenz in der EU von entscheidender Bedeutung. Hier wird 'Pharma Deutschland' als Interessenvertreter der Leitindustrie eine maßgebliche Rolle spielen“, so Wieczorek.

Zusätzlich sollen die Geschäftsstellen in den Themenfeldern Innovation, Forschung und Market Access verstärkt werden, um den fortlaufenden Anforderungen gerecht zu werden. Der Vorstand wird auf 20 Mitglieder erweitert; die Ausschussarbeit soll intensiviert werden. Beides soll dazu dienen, das Know-how neuer Mitgliedsunternehmen optimal in die Verbandsarbeit zu integrieren. „Die neuen Mitgliedsunternehmen, die dem BAH im letzten Jahr beigetreten sind, bereichern unseren Verband bereits jetzt enorm.“

Überarbeitet werden die Satzung und die Beitragsordnung; diese sollen im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 14. März in Frankfurt am Main verabscheidet werden.

Im September war die Fusion der beiden Pharmaverbände im zweiten Anlauf geplatzt. Während sich die Mitgliedsunternehmen des BAH mit einer Mehrheit von 86 Prozent für eine Verschmelzung ausgesprochen hatten, wurde beim BPI das gesetzlich notwendige Quorum von 75 Prozent nicht erreicht: Nur 62 Prozent der Delegierten aus den Landesverbänden stimmten zu. In der Folge trat Dr. Hans Georg Feldmeier von seinem Amt als BPI-Vorstandsvorsitzender mit sofortiger Wirkung zurück. S

Der BAH vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen. Mehr als 270 Unternehmen haben sich im BPI zusammengeschlossen. Unter der Fürhung von Oliver Kirst, Deutschlandchef von Servier, will der BPI weiterhin eine starker Stimme in der Verbändelandschaft bleiben.

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