BAH fordert Ende der Rabattverträge dpa, 16.01.2008 16:29 Uhr
Deutschlands mittelständische Arzneimittelhersteller warnen vor einer Fortsetzung des Rabattsystems für die Krankenkassen. Ansonsten werde der Arzneimittelmarkt künftig nur noch von wenigen Großunternehmen beherrscht werden, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller (BAH), Hans-Georg Hoffmann. Zu welchen Ergebnissen das führe, zeigten der Strom- und der Gasmarkt. Die verbleibenden marktbeherrschenden Unternehmen diktierten Preis und Angebot. Sein Verband plädiere daher für eine Neuordnung der Preisfestsetzung für Arzneimittel.
Große Kassen träten mit geballter Marktmacht den überwiegend mittelständischen organisierten Herstellern entgegen, argumentiert der BAH. Werde eine Firma etwa bei einer Ausschreibung der AOK, der immerhin 40 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten angehörten, nicht berücksichtigt, könne sie leicht mehr als die Hälfte des Umsatzes mit dem jeweiligen Präparat einbüßen.
Künftig sollten Arzneimittelpreise nach festen Spielregeln festgelegt werden, verlangte der Verband. Dabei seien Kriterien des jeweiligen Arzneimittelnutzens sowie der Herstellungs- und Forschungskosten zu berücksichtigen.