Versorgungsgesetz

BÄK: Kassen leugnen Ärztemangel APOTHEKE ADHOC, 01.03.2011 15:06 Uhr

Berlin - 

Der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, wirft den Krankenkassen vor, den Ärztemangel klein zu reden: „In vielen Regionen ist der Ärztemangel inzwischen eine tägliche Erfahrung mit gravierenden Folgen für die medizinische Versorgung.“ GKV-Spitzenverband und der Verband der Ersatzkassen (vdek) sehen keinen Ärztemangel, sondern ein Verteilungsproblem. Die Arbeit in unterversorgten Gebieten müsse attraktiver werden.

Hoppe hält dagegen, dass der Personalbedarf insgesamt steige: Medizinischer Fortschritt und die demografische Entwicklung erforderten mehr Personal. Nicht nur in der ambulanten Versorgung sei der Medizinermangel spürbar - auch in vielen Krankenhäusern blieben Stellen unbesetzt, in einigen Abteilung bis zu 50 Prozent.

Hoppe fordert eine zielgenauere Bedarfsplanung. Vor allem junge Menschen müssten mit Anreizen für den Arzt-Beruf begeistert werden. Die Koalition zeige zumindest den Willen, die Ursachen des Ärztemangels zu bekämpfen, so Hoppe weiter. Die Verbesserung der Studienbedingungen, Sicherstellungszuschläge in unterversorgten Gebieten und familienfreundlichere Arbeitsplätze an Kliniken könnten den Arztberuf attraktiver machen.