Die Zentralapotheke des St. Josefskrankenhauses in Freiburg hat einen neuen Leiter: Ralf Grüninger hat den Posten des Chefapothekers Anfang September von Peter Tussing übernommen. Der wurde Anfang Oktober feierlich verabschiedet.
Grüninger arbeitet seit 2001 in der Zentralapotheke und war seit 2011 stellvertretender Chefapotheker. Er stammt aus Lörrach und absolvierte zunächst eine Ausbildung zum PTA. Anschließend studierte er in Frankfurt und Heidelberg Pharmazie. Er arbeite in zwei anderen Krankenhausapotheken, bevor er nach Freiburg kam.
Eines seiner ersten Projekte als Chefapotheker ist die Etablierung eines Versorgungsassisten auf Station: Pharmazeutische Angestellte sollen dabei anhand vorab definierter Sortimente die Nachbestellungen auslösen. Ärzte und Pfleger haben damit nichts mehr zu tun und werden entlastet. Außerdem können sie sich bei pharmazeutischen Fragen an den Mitarbeiter der Krankenhausapotheke wenden. Dieses Modell, dass es in anderen Kliniken bereits gibt, soll nun in Freiburg erprobt und – nach Grüningers Willen – auch ausgebaut werden.
Die Zentralapotheke im St. Josefskrankenhaus beliefert in der Region Freiburg 15 Krankenhäuser mit insgesamt 2700 Betten mit Arznei- und Verbandsmitteln, Desinfektionslösungen und Sondennahrung. Außerdem versorgt sie Rettungsdienste, das Deutsche Rote Kreuz (DRK), den Malteser Hilfsdienst und die DRF Luftrettung.
Tussing war 34 Jahre lang im St. Josefskrankenhaus tätig. Sein Engagement für die Klinische Pharmazie ging über seine Funktion hinaus: Von 1987 bis 2003 war er Mitherausgeber der Zeitschrift „Pharmascript“, die den deutschen Krankenhausapothekern in jedem Quartal Abstracts internationaler pharmazeutischer Literatur lieferte. Zudem war er Mitglied in der American Society of Hospital Pharmacists und im Bundesverband deutscher Krankenhausapotheker (ADKA).
Die Zentralapotheke trat 1999 der Einkaufsgruppe Agkamed bei. Tussing war anschließend daran beteiligt, dort das Kompetenzcenter Pharmazie aufzubauen. Seit 2005 leitete er das Kompetenzcenter mit 45 Mitgliedsapotheken und einem Auftragsvolumen von 300 Millionen Euro im Jahr. Von 2006 bis 2013 war Tussing im Fachaufsichtsrat von Agkamed tätig.
2013 erhielt die Zentralapotheke des St. Josefskrankenhauses ein neues Zentrallager mit insgesamt 250 Palettenplätzen und einem neuen Wirtschaftshof. Damit ging ein lang gehegter Wusch von Tussing in Erfüllung. Um auch die entsprechenden Reinraumklassen sicherstellen zu können, wurde im vergangenen Jahr noch einmal in die Modernisierung des Sterillabors und der Herstellungsräume für applikationsfertige Zytostatika investiert.
Bernd Fey, Geschäftsführer des RKK-Klinikums, bedankte sich bei Tussing für dessen herausragendes Engagement: „An Ihren Nachfolger übergeben Sie eine moderne und leistungsfähige Krankenhausapotheke, die sowohl in Bezug auf Ergebnisqualität als auch in Bezug Arbeitssicherheit auf modernstem Stand sind.“
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