Aut-idem-Liste

Diefenbach: Bahr soll handeln APOTHEKE ADHOC, 07.10.2013 15:40 Uhr

Streit um Aut-idem-Liste: Der stellvertretende Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbands, Hans Rudolf Diefenbach, fordert klare Verhältnisse von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Der Hessische Apothekerverband (HAV) unterstützt den Deutschen Apothekerverband (DAV) bei den Verhandlungen über die Aut-idem-Liste: „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass der DAV sich nicht auf die Machtspiele des GKV-Spitzenverbandes einlässt und sich von Bürokraten vorschreiben lässt, was für die Patienten sinnvoll ist“, sagte der stellvertretende HAV-Vorsitzende Hans Rudolf Diefenbach.

In der vergangenen Woche wurden die Verhandlungen zwischen GKV-Spitzenverband und DAV vor der Schiedsstelle ausgesetzt. Die Vertragspartner sollen sich in den kommenden zwei Monaten auf eine Liste von Arzneimitteln einigen, die von der Substitution ausgeschlossen werden sollen. Die Schiedsstelle hatte zuvor einen Vorschlag für die Kriterien zur Aufnahme eines Wirkstoffes auf die Liste gemacht.

Diesem habe der DAV, aber nicht der GKV-Spitzenverband zugestimmt, kritisiert Diefenbach. Der Öffentlichkeit und auch den betroffenen – teilweise schwerkranken – Versicherten müsse klargemacht werden, dass ihnen die Kassen hier eine optimale Arzneimitteltherapie verweigerten.

„Es ist klar erkennbar, dass hier eine Verweigerungshaltung des GKV-Spitzenverbandes zur Schau gestellt wird, die sich die Politik, die parteiübergreifend diese Liste seit Monaten fordert, aus unserer Sicht nicht gefallen lassen kann“, so Diefenbach. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sei immer noch im Amt. „Es wäre ein Zeichen von Stärke, wenn er hier mit dem ihm zu Verfügung stehenden Mitteln, einmal für klare Verhältnisse sorgen würde.“

Apotheker und nicht Kassenfunktionäre seien die Fachleute für Arzneimittel, betont Diefenbach. „Ich kann nur dazu auffordern, das Instrument der 'pharmazeutischen Bedenken' immer dann einzusetzen, wenn wir erkennen, dass ein Austauscharzneimittel für den Patienten von Nachteil wäre.“