BPI: Kassen konnten sich nicht verweigern APOTHEKE ADHOC, 08.01.2014 13:01 Uhr
Die Pharmahersteller sehen die Einigung zur Aut-idem-Liste nur als ersten und lange überfälligen Schritt: „Denn in der bisher von einigen Kassen gelebten Form gefährdet der Austausch die Gesundheit von chronisch kranken Menschen“, sagt der Geschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Henning Fahrenkamp.
Der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der GKV-Spitzenverband hatten sich gestern im Rahmen eines Schiedsverfahrens auf die Erstellung einer Substitutionsausschlussliste geeinigt. Zwei Wirkstoffe wurden schon für den Austausch „gesperrt“, weitere sollen anhand von festgelegten Kriterien folgen.
„Mit dieser lange überfälligen Einigung wird endlich einem ungehinderten, ausufernden Austausch von Medikamenten ein Riegel vorgeschoben“, so Fahrenkamp.
Der BPI-Chef findet es aber bedauerlich, dass die Einigung so lange gedauert hat. Die Apotheker hätten schon Anfang 2013 eine Liste mit Wirkstoffen vorgelegt. „Doch erst jetzt im Schiedsverfahren konnte sich der GKV-Spitzenverband den medizinischen Argumenten nicht mehr länger verweigern“, so Fahrenkamp.
Jetzt müssen aus Sicht des BPI weitere Schritte folgen: „Es wird abzuwarten sein, ob sich die Kassenseite weiterhin an die pharmazeutischen und medizinischen Argumente hält oder wieder den Blick wie bisher ausschließlich auf die Kostenseite und vermeintliche Einsparungen lenkt“, so Fahrenkamp.