Generikaaustausch

Aut idem: Kriegsbeil ausgegraben APOTHEKE ADHOC, 03.08.2009 16:39 Uhr

Berlin - 

Seit Wochen streiten sich die AOK und der Branchenverband Pro Generika öffentlich über die Austauschfähigkeit von Generika. Jetzt scheint der Disput zu eskalieren: „Allem Anschein nach hat hier jemand das Kriegsbeil ausgegraben und die Regeln der Fairness für sich außer Kraft gesetzt“, sagte Pro Generika Geschäftsführer Peter Schmidt. Gemeint ist AOK-Verhandlungsführer Dr. Christopher Hermann, der im Gespräch mit APOTHEKE ADHOC scharf gegen die Generikahersteller geschossen hatte.

Schmidt stößt sich vor allem an einer Aussage Hermanns zum Wert der unterschiedlichen Rechtspositionen. Die verbindliche Auslegung geltenden Rechts sei einzig und allein unabhängigen Gerichten vorbehalten, kommentierte Schmidt die Aussage Hermanns, die Rückendeckung des BMG wiege schwerer als die von Gutachtern.

Pro Generika appelliert an die Kasse: „Es wird Zeit, dass die AOK-Selbstverwaltung dafür sorgt, dass die Auseinandersetzung um die in Rede stehende rechtliche Streitfrage wieder so ausgetragen werden, wie sich das gehört: hart in der Sache, aber fair und verbindlich in den Mitteln und im Ton.“

In der Sache sitzen die Apotheker nach wie vor in der Zwickmühle: Verhandlungen zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem Deutschen Apothekerverband (DAV) zu einer Klarstellung im Rahmenvertrag, wann substituiert werden darf und muss, blieben bislang ergebnislos. Hersteller und Kassen werden vermutlich noch etwas länger streiten.