Rabeprazol

Pro Generika: Rabattvertrag für 284 Packungen APOTHEKE ADHOC, 14.03.2013 13:40 Uhr

Mehr Aufwand als Nutzen: Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer kritisiert Rabattverträge über Arzneimittel mit kleinem Umsatzvolumen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Der Branchenverband Pro Generika kritisiert die aktuelle Ausschreibung der Deutschen BKK: Mit dem Antipsychotikum Ziprasidon und dem Protonenpumpemhemmer Rabeprazol seien zwei Wirkstoffe ausgeschrieben worden, die erst wenige Tage zuvor patentfrei geworden seien. „Es ist unverständlich, wenn Wirkstoffe bereits dann ausgeschrieben werden, wenn es noch nicht einmal eine Handvoll Wettbewerber gibt“, sagte Geschäftsführer Bork Bretthauer.

Eine Studie im Auftrag der EU-Kommission habe gezeigt, dass frühe Ausschreibungen nach dem Patentablauf als Markteintrittsbarrieren für Unternehmen fungierten. „Nachhaltiger Generikawettbewerb braucht Zeit, um sich zu entwickeln“, so Bretthauer.

Je früher nach Patentablauf Rabattverträge ausgeschrieben würden, umso weniger Raum bliebe für die Entwicklung einer robusten Vielfalt auf der Anbieterseite. Diese sei jedoch Grundlage für den Preiswettbewerb und die Gewährleistung von Lieferfähigkeit.

Besonders unverständlich findet Pro Generika die Ausschreibung von Rabeprazol: Dieser Wirkstoff sei im vergangenen Jahr 284 Mal zu Lasten der Deutschen BKK verordnet wurden und habe damit ein Umsatzvolumen von weniger als 12.000 Euro. „Allein der Ausschreibungs- und Verwaltungsaufwand auf Seiten der Krankenkasse und der Unternehmen dürfte diese Jahresausgaben der Deutschen BKK bei weitem überschreiten“, kritisiert Bretthauer. Würde es eine Kosten-Nutzenanalyse für Rabattverträge geben, würde diese Ausschreibung klar durchfallen.