Rabattverträge

AOK: Mehr Wettbewerb und Compliance

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Berlin -

Rabattverträge sind aus Sicht des AOK-Bundesverbands ein wirkungsvolles Instrument gegen Marktkonzentration und für mehr Wettbewerb. Dies geht aus einer Stellungnahme hervor, die der Kassenverband gegenüber dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) abgegeben hat. Die Wirtschaftsminister der Länder hatten das BMWi im Dezember darum gebeten, die Auswirkungen von Rabattverträgen auf die deutsche Generikaindustrie bewerten.

Aus Sicht des AOK-Bundesverbands führten die Rabattverträge zu einer „nachhaltigen Marktöffnung, die von anderen Marktteilnehmern genutzt wurde, um Oligopole der 2006 noch führenden Unternehmen zu ihren Gunsten aufzubrechen“. Durch die alle zwei Jahre stattfindenden Ausschreibungen haben demnach auch kleinere Unternehmen bessere Chancen, sich höhere Marktanteile zu sichern.

Die geringere Marktkonzentration zeigt sich dem AOK-Bundesverband zufolge am Marktanteil der drei Unternehmensgruppen Sandoz/Hexal/1A Pharma, Ratiopharm/CT/Teva und Stada/Aliud: 2006 vereinten die drei Hersteller einen Marktanteil von rund 40 Prozent auf sich, waren es 2011 nur noch 25 Prozent.

Bei den umsatzstärksten oralen Generika – Omeprazol und Simvastatin – sei die Zahl der Hersteller von 25 beziehungsweise 34 auf 37 beziehungsweise 39 angestiegen.

Probleme bei der Lieferfähigkeit und Produktionsverlagerungen ins Ausland will der AOK-Bundesverband nicht auf die Rabattverträge zurückführen. Die Schuld sehen die Kassen vielmehr bei den Herstellern: Die Pharmaindustrie versuche, den weltweit steigenden Druck zur Senkung von Arzneimittelausgaben aufzufangen und „den Interessen von Investoren, die es gewohnt waren, dass die Pharmaindustrie überdurchschnittliche Gewinnmargen verzeichnete, gerecht zu werden“.

Auch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WidO) wurde nach seiner Meinung gefragt: Die Einführung von Rabattverträgen hat nach Ansicht des Instituts dazu geführt, dass die im europäischen Vergleich hohen Preise für Generika „angemessen reduziert werden konnten“.

Zudem führten die Ausschreibungen zu einer höheren Verordnungsstabilität, da innerhalb einer Rabattvertragsphase weniger Medikamentenwechsel stattfänden als früher. Der seltenere Wechsel trage zur Compliance der Patienten bei.

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