Niedergelassene Ärzte, die durch die jüngste Honorarreform benachteiligt werden, sollen mehr Geld bekommen. In einer Übergangsphase bis Ende 2010 sollten Einkommensverluste gemindert und Zuwächse anderer Ärzte dafür begrenzt werden, teilte der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit.
Am Gesamtvolumen der Ärztehonorare von rund 30 Milliarden Euro für dieses Jahr solle sich aber nichts ändern. Die Ärzte hatten zuvor über Benachteiligung geklagt, obwohl die Kassen insgesamt rund drei Milliarden Euro mehr an die Praxisärzte zahlen als 2008.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) bestätigte, es solle „ein zusätzlicher Schutz“ für Betroffene ermöglicht werden. Zum 1. April solle dazu eine neue Konvergenzregelung in Kraft treten, also eine Regel für eine stärkere Annäherung der Honorare, sagte KBV- Sprecher Roland Stahl.
Kassen und Ärzte müssten nun in den Regionen verhandeln und die Konvergenzregel umsetzen. Stahl rief die Krankenkassen dazu auf, an den Verhandlungen auch teilzunehmen. Über die Frage entschied am Donnerstag der so genannte Erweiterte Bewertungsausschuss aus Ärzte- und Kassenvertretern unter Vorsitz eines unparteiischen Schlichters. Welche Arztgruppen wie von der Honorarreform betroffen sind, könne derzeit nicht genau beziffert werden.
Die Honorarreform 2009 sollte die Bezahlung der knapp 140.000 niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten in festen Beträgen statt in undurchsichtigen Punktwerten organisieren und so deutlich verbessern. Außerdem einigten sich Ärzte und Kassen nach wochenlangen Verhandlungen auf einen deutlichen Aufschlag.
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