Krankenkassen

Aufstieg für "Mr. Rabattvertrag"

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Der Rabattvertragschef der AOK, Dr. Christopher Hermann, ist neuer Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. Der 56-Jährige folgt zum 1. Oktober auf Dr. Rolf Hoberg. Neuer Stellvertreter anstelle von Hermann wird Siegmar Nesch, zuvor Bevollmächtigter des Vorstandes. Die neue Führung der Kasse will die Selektivverträge weiter vorantreiben und so Einsparungen im System erschließen.

„Als Krankenversicherer von über 3,8 Millionen Baden-Württembergern wird die AOK weiterhin ihre Innovationskraft einsetzen, um die Leistungsfähigkeit und Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens im Lande sicherzustellen“, so Hermann. Als Beispiel nannte er die Hausarzt- und Facharztverträge. Damit habe die AOK nicht nur bundesweit Maßstäbe gesetzt, sondern auvch bewiesen, dass eine direkte Vertragspartnerschaft zu den Arztverbänden Vorteile für alle Beteiligten bringe.

Hermann fordert von der Politik größere Spielräume bei der Vertragsgestaltung: „Insbesondere für den Krankenhausbereich sind bisher keinerlei wettbewerbliche Möglichkeiten vorhanden. Allein die AOK Baden-Württemberg gibt jährlich über ein Drittel ihrer Leistungsausgaben in der Krankenversicherung von mehr als 9 Milliarden Euro für Krankenhausbehandlungen aus. Hier schlummern deutliche Effizienzpotentiale“, sagt Hermann.

Im Arzneimittelbereich hat Hermann schon gewaltige Sparpotenziale gehoben: Federführend für alle AOKen schreiben die Baden-Württemberger die Generika-Rabattverträge aus. Die Einsparungen belaufen sich nach Angaben der Kasse mittlerweile auf Milliarden. „Mr. Rabattvertrag“ Hermann ist in der Branche für seine harte Gangart bei der Umsetzung der Verträge und seine launigen öffentlichen Auftritte bekannt.

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