Atemschutzmasken

Landeskriminalamt warnt vor Cyberkriminellen

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Berlin -

Die Nachfrage nach Atemschutzmasken ist aufgrund der SARS-CoV-2-Krise noch immer hoch. Dabei ist der Mund-Nasenschutz in Apotheken, Baumärkten und diversen Online-Shops längst ausverkauft. Die Angst der Menschen scheinen Cyberkriminelle offenbar ausnutzen zu wollen. Bereits in der vergangenen Woche warnte das Landeskriminalamt Niedersachsen vor einem angeblichen Medizinshop und hat dazu ein Update veröffentlicht.

Den Hype um Atemschutzmasken nutzen nun auch Cyberkriminelle und bieten diese in einem Fakeshop an, so das Landeskriminalamt. Die Täter verschicken ihr Angebot in einer Spammail an zahlreiche Empfänger. „Dabei missbrauchen die Täter den Firmennamen eines real existierenden Unternehmens aus Deutschland, welches auch für diverse Apotheken zuständig ist“, warnt das LKA Niedersachsen.

Der Link führt jedoch zu einem Fakeshop, der nichts mit dem deutschen Unternehmen zu tun hat. Dieses habe inzwischen Anzeige erstattet. Es sei zu erwarten, dass weitere Webseiten dieser Art folgen werden oder sogar bereits existieren.

Der Medienhype rund um das neuartige Coronavirus werde von den Tätern schamlos ausgenutzt. „So sind auch weitere Artikel (Einweghandschuhe, Desinfektionsmittel usw.), die auch bereits in vielen Shops ausverkauft sind, als Lockmittel denkbar.“

Gestern teilt das LKA mit, dass weitere Mails und Webseiten, die online Atemschutzmasken anbieten, kursieren. Zu hohen Preisen würden einzelne Masken angeboten. Es gebe beispielsweise ein Angebot für eine Maske für 79,98 Euro als Sonderangebot für 39,99 Euro, welches gemäß Countdown allerdings bereits abgelaufen sei. Zudem würden ständige angebliche Käufe von Personen aus Deutschland eingeblendet. „,Karin M. aus Stuttgart hat gerade 1x SafeMask gekauft‘ oder ‚Momentan sehen sich 33 Personen das Produkt an.‘“

Laut LKA sollen teilweise vorgeschaltete Webseiten die Angst vor Covid-19 weiter aufrechterhalten und die Notwendigkeit der Schutzmaske bestätigen. Interessant sei, dass diese Webseite auch in weiteren Sprachversionen wie beispielsweise spanisch und italienisch verfügbar sei.

Was passiert, wenn man auf einen Fakeshop reingefallen ist?

Wer Cyberkriminellen auf den Leim gegangen ist, sollte bei der Polizeidienststelle vor Ort, Anzeige erstatten und sich schnellstmöglich mit der Bank in Verbindung setzen, um die Zahlung rückgängig zu machen.

Woran erkennt man einen Fakeshop?

  • Die Täter werden laut Polizei immer besser. Dennoch seien einfache Fakeshops in der Regel leicht zu erkennen. Das sind die Tipps des Landeskriminalamtes:
  • Die Ware wird ungewöhnlich günstig angeboten, ist immer verfügbar und wird nur gegen Vorkasse angeboten. „Gut gemachte“ Fakeshops werben mit Lockangeboten und bieten auch Ware zum normalen Preis an.
  • Das Impressum ist unvollständig, fehlt oder die Inhalte sind nicht korrekt. Hier empfiehlt sich eine Gegenkontrolle mittels Suchmaschinen oder Handelsregister.de
  • Die Internetseite beinhaltet zahlreiche sprachliche Fehler.
  • Wichtige AGB fehlen, sind fehlerhaft oder wurden von fremden Seiten kopiert.
  • Weitere Bereiche der Internetseite (Unterseiten) sind leer oder mit unsinnigen Fülltexten angereichert.
  • Der Domainname (www-Adresse) unterscheidet sich vom echten Hersteller. Der Domainname ergibt keinen logischen Sinn mit der angebotenen Ware (z.B. ein Sportverein verkauft keine Luxushandtaschen)
  • Gütesiegel sind als Bild hineinkopiert und können nicht rückverfolgt oder überprüft werden.
  • Ein möglicher Kontakt findet nur auf englisch oder in schlechtem deutsch statt.
  • Es erfolgt keine korrekte Bestellbestätigung.
  • Die Bankverbindungen sind ungewöhnlich und sehen eher nach privaten Bankkonten aus.
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