Versorgungsangebote

Rollende Ärzte: Akzeptanz wächst

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Berlin -

Viele Landärzte finden für ihre Praxis keinen Nachfolger. Um der Entwicklung entgegenzuwirken, wurden Anreize für Landärzte geschaffen. Doch das Stadt-Land-Gefälle bei Ärzten besteht weiter.

Bei der Versorgung mit Facharztpraxen besteht noch immer eine Kluft zwischen Stadt und Land – obwohl es seit gut einem Jahr mehr Anreize für eine Niederlassung in der Fläche gibt.

Nach einer Studie im Auftrag der Pronova-BKK waren im vergangenen Jahr Patienten in Städten mit mehr als einer halben Million Einwohnern im Schnitt keine 20 Minuten zum Facharztbesuch unterwegs. In Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern benötigten sie dagegen zehn Minuten mehr. Die durchschnittliche Fahrzeit zur nächsten Klinik dauert demnach in Großstädten knapp eine halbe Stunde und auf dem Land fast eine Dreiviertelstunde.

Wie aus der aktuellen Studie „Gesundheitsversorgung 2016“ weiter hervorgeht, benötigten mehr als zwei Drittel der Deutschen im vergangenen Jahr eine fachärztliche Behandlung. In Ballungszentren seien solche Praxen oft zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. In ländlichen Gegenden seien die weiten Strecken häufig nur mit einem Pkw zu bewältigen. Bei einer Erkrankung könne aber das Autofahren ein kaum zu vertretendes Risiko sein, hieß es.

Dabei befürchte mehr als ein Viertel der Bürger, dass sich die ärztliche Versorgung an ihrem Wohnort in Zukunft noch verschlechtern werde. Im Juli 2015 war das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz in wesentlichen Teilen in Kraft getreten. Es soll Versorgungsengpässe auf dem Land abfedern und zielt darauf ab, auch in Zukunft eine gut erreichbare medizinische Versorgung der Patienten auf hohem Niveau sicherzustellen.

„Gute medizinische Versorgung darf auch in Zukunft keine Frage des Wohnorts sein“, erklärt Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) dazu. „Gerade im ländlichen Raum sind verstärkte Anstrengungen nötig, um eine gute Versorgung aufrechtzuerhalten. Finanzielle Anreize sind dabei ein Baustein, wichtig ist aber auch, die Arbeitsbedingungen so zu verbessern, dass sich wieder mehr Ärzte für den Landarztberuf entscheiden.“

Um auf dem Land solche Benachteiligungen zum umgehen, befürwortet nach der Studie immerhin ein Viertel mobile Ärzte, die regelmäßig zu bestimmten regionalen Behandlungszentren kommen, die für mehr Leute besser erreichbar und planbar sind. Weitere 50 Prozent stehen einem solchen Modell aufgeschlossen gegenüber, 19 Prozent sind skeptisch, 5 Prozent lehnen es komplett ab. Einer ärztlichen Online-Diagnose stehen fast drei Viertel der Befragten skeptisch gegenüber (36 Prozent) oder lehnen sie ganz ab (26 Prozent). Über ein Modell des mobilen Arztes, das Versorgungslücken auf dem Lande schließen soll, wird auch bei den Kassen-Ärzten nachgedacht.

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