Gesundheitsministerkonferenz

Arzneiversorgung absichern

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Die 80. Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in Ulm hat sich zur Zukunft der Arzneimittelversorgung in Deutschland geäußert. Nach geltendem Recht dürften in Deutschland Apotheken ausschließlich von Apothekern als Einzelunternehmen, als Gesellschaft bürgerlichen Rechts oder als OHG mit maximal drei Filialen betrieben werden. In der GMK-Erklärung heißt es: "Durch diese Regelung soll unter anderem die Arzneimittelsicherheit mit den Elementen flächendeckende Versorgung, Qualitätssicherung, heilberufliche Ausrichtung, Notdienstversorgung und Gewährleistung auch unwirtschaftlicher Dienstleistungen sichergestellt werden." Nach Auffassung der Ministerinnen und Minister versuchen aktuell "kapitalorientierte Unternehmen und Konzerne vor dem Hintergrund laufender Verfahren vor dem EuGH, die das Fremdbesitzverbot in Frage stellen, sich in der künftigen Arzneimittelversorgung in Deutschland zu etablieren".

Die GMK habe über mögliche Auswirkungen einer erwarteten EU-Rechtssprechung auf die Apothekenlandschaft. diskutiert. „Wir werden uns konstruktiv mit den europäischen Vorgaben auseinandersetzen und nach Regelungen suchen, die eine hochwertige, flexible und flächendeckende Arzneimittelversorgung auch in Zukunft gewährleisten“, erläuterte die GMK-Vorsitzende, die baden-württembergische Gesundheitsministerin Monika Stolz (CDU).
Der nach eigenen Angaben größte europäische Pharmahandelskonzern Celesio nutzte die Mitteilung, um seine Anliegen erneut vorzutragen. Celesio hatte im April DocMorris übernommen und will mit eigenen Konzepten bei der Politik punkten.

Die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände äußerte sich insbesondere zu den Überlegungen der GMK, die Prävention und Gesundheitsförderung zu stärken. "Das Präventionsgesetz wird ein wichtiger Schritt für die dringend notwendige ganzheitliche Betrachtung von Versicherten und Patienten sein", sagte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf. Gerade in der Arzneimittelversorgung habe
sich gezeigt, dass eine intensive Zuwendung zum Patienten von größtem Nutzen sei. Wolf: "Die von Konzerninteressen unabhängige und heilberuflich orientierte Apotheke setzt auf eine möglichst intensive und persönliche Betreuung." Das sei der Schlüssel für den Erfolg einer erfolgreichen und flächendeckenden Arzneimittelversorgung in Deutschland.

Die bundesweiten Präventionsaktionen der rund 21.500 Apotheken zu Themen wie beispielsweise Kindergesundheit, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen verdeutlichen, dass bei den Apothekerinnen und Apothekern die Zeichen auf Prävention und Gesundheitsschutz stehen. Dies werde man weiter ausbauen. Wolf: "Zusätzlich setzen wir auf die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung der mehr als 140.000 Beschäftigten in den Apotheken."

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