Arzneiverordnungsreport

Becker: Patienten statt Zahlen APOTHEKE ADHOC, 12.09.2013 14:49 Uhr

Patienten ausgeklammert: DAV-Chef Fritz Becker findet eine statistische Bewertung der Arzneimittelausgaben zu einseitig. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Anlässlich des heute erschienenen Arzneiverordnungsreports warnt der Deutsche Apothekerverband (DAV) vor „übermäßiger Zahlengläubigkeit“. Diese komme in dem Bericht zum Ausdruck, wenn Indexwerte, Durchschnittsmengen oder Einsparpotenziale als wichtigste Bewertungskriterien für die Arzneimittelversorgung in Deutschland definiert würden. „Die einzelnen Patienten, die als Menschen ihre Stärken und Schwächen in der Arzneimitteltherapie haben, werden bei dieser Betrachtungsweise weitestgehend ausgeklammert“, heißt es beim DAV.

Verbandschef Fritz Becker erklärt: „Eine statistische Betrachtung auf der Basis von Durchschnittswerten ist aber oft zu einseitig, da der Patient mit seinen persönlichen Eigenschaften wie Alter oder Bildung zu wenig berücksichtigt wird.“ Ziel der Gesundheitspolitik solle es nicht sein, irgendwelche Durchschnittswerte zu optimieren, sondern die effizienteste und effektivste Therapie zu suchen.

Aus Beckers Sicht ist dabei eine Schwachstelle der Mensch selbst, der Fehler mache – ob als Arzt, Apotheker oder Patient. „Die Lösung vieler Probleme liegt in einer konsequenten Einbindung des Patienten in die vom Arzt verordnete und vom Apotheker begleitete Arzneimitteltherapie“, so Becker.

Als Beispiel nennt er das ABDA/KBV-Modell, das derzeit in Sachsen und Thüringen vorbereitet werde.