Arzneimittelwerbung

BAH: Abspann nur mit Apotheken

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Berlin -

Werbung für OTC-Präparate außerhalb der Fachkreise ist mit der AMG-Novelle deutlich gelockert worden. Die Industrie plant in diesem Jahr einen neuen Vorstoß: Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) will den Standardtext „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker“ ändern. Die Aussage sei inhaltlich unsinnig und überhöhe die negativen Aussagen im Bereich der Selbstmedikation, sagt BAH-Chef Hans-Georg Hoffmann.

Die Pflichtangabe verunsichert laut BAH die Verbraucher. „Außerhalb der Fachkreise wird permanent auf Risiken und Nebenwirkungen hingewiesen“, so Hoffmann. Das sei irrenführend, da OTC-Präparate 2004 wegen ihres geringeren Risikos aus der Erstattungspflicht herausgenommen worden seien. Zudem seien Nebenwirkungen gleichzeitig Risiken, was einer „verbalen Unsinnigkeit“ entspreche, so Hoffmann.

Der BAH will ein kommunikationswissenschaftliches Gutachten erstellen lassen, das die Verunsicherung der Verbraucher durch den Abspann nachweist. Darin soll die negative Wirkung und das daraus resultierende schlechte Image von OTC-Präparaten dargestellt werden. „Dass es einen Pflichttext geben muss, wird an sich nicht in Frage gestellt“, stellt Hoffmann klar.

Der Abspann ist im Heilmittelwerbegesetz (HWG) geregelt. Demnach muss jede Werbung außerhalb der Fachkreise den Standardtext von den eigentlichen Reklameaussagen „gut lesbar“ sowie „deutlich abgesetzt und abgegrenzt“ angeben. Der Pflichthinweis wurde 1990 eingeführt und 1998 in die heutige Fassung abgeändert.

Konkrete Vorschläge für eine neue Formulierung gibt es noch nicht. Hoffmann zufolge könnte der Text „Informationen zu den Wirkungen erhalten sie in ihrer Apotheke“ lauten. Darin wäre der Ort und der Verweis auf die Beratung und der Apotheker als Arzneimittelfachmann genannt.

Der Vorschlag stößt laut Hoffmann bei den OTC-Herstellern auf Zustimmung. Allerdings sollte die neue Formulierung nicht länger sein, da die Werbezeiten insbesondere im TV für die Unternehmen teuer sind.

Den genauen Inhalt will Hoffmann in den kommenden Monaten mit Apothekern, Verbrauchern, Ärzten und Krankenkassen absprechen. Bei der Politik stößt die Idee offenbar auf Interesse: Das Bundesgesundheitsministerium sei bereits informiert und habe weitere Informationen gefordert, so Hoffmann.

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