Thüringen

Schreiber: Kein Bedarf für Apothekenbusse Carolin Bauer, 20.08.2013 13:24 Uhr

Brauchen keine Busse: Kammerpräsident Ronald Schreiber aus Thüringen sieht keinen Mangel in der Versorgung. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Während der DocMorris-Bus durchs Land zieht, hagelt es von der Apothekerschaft für das Projekt der niederländischen Versandapotheke herbe Kritik. Vor-Ort-Apotheken demonstrieren und auch die Standespolitik wehrt sich: Bei einer Veranstaltung der FDP zur medizinischen Versorgung hat die Apothekerkammer Thüringen Apothekenbussen eine klare Absage erteilt. Unter den Anwesenden war auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP).

Rund 100 Interessierte folgten gestern Abend in Gera der Einladung des FDP-Landesverbands zur Podiumsdiskussion unter dem Titel „Quo vadis medizinische Versorgung“. Bahr ließ in seinem Vortrag die Legislaturperiode Revue passieren und beantwortete Fragen zur Gesundheitspolitik.

Schreiber sprach auf Einladung der Liberalen das Grußwort. In seinem etwa 10-minütigen Vortrag ging er dabei auch auf die bestehenden Modelle der Arzneimittelversorgung ein. „Ich habe klargestellt, dass das deutsche Apothekenwesen keine alternativen Versorgungsmodelle wie Apothekenbusse braucht, da es über alle nötigen Instrumente verfügt, die benötigt werden“, berichtet der Kammerpräsident.

Außerdem forderte Schreiber in seiner Rede, die Honorierung nicht aus den Augen zu verlieren. Er hob zwar positiv hervor, dass unter Bahr erstmals seit neun Jahren das Fixhonorar um 25 Cent gestiegen und die Notdienstpauschale eingeführt worden seien.

Eine Dynamisierung des Fixhonorars sei aber weiterhin notwendig: „Die Leistungen der Apotheken müssen auf einer sicheren Basis finanziert werden“, so Schreiber.

Der Kammerpräsident nutzte die Gelegenheit auch, um auf die unzureichende Nachwuchssituation hinzuweisen. „Wir wünschen uns in Thüringen neue und zusätzliche Studienplätze, um den Mangel an Apothekern auffangen zu können“, so Schreiber. Auch auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) in Düsseldorf nimmt die Kammer das Thema auf. Mit einem Antrag will sie sich für eine bundesweite Kampagne gegen den Apothekermangel einsetzen.