Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat die geplante Ausweitung von Arzneiversuchen an Demenzkranken verteidigt und sich gegen Vergleiche mit Menschenversuchen der Nazis verwahrt. „Es sollte erlaubt sein, dass Menschen im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte in Studien einwilligen, die später nicht ihnen selbst, womöglich aber ihren Kindern nutzen, etwa im Fall einer vererbbaren Krankheit“, sagte Gröhe dem Tagesspiegel. Aus der Sicht der akademischen Forschung seien solche Studien „zwingend erforderlich, um die Behandlung von Demenzkranken weiter zu verbessern“.
Scharf verwahrte sich der Minister gegen Vergleiche mit den Menschenversuchen der Nationalsozialisten. Das sei „nicht nur eine skandalöse Beleidigung derer, die heute bei uns klinische Prüfungen verantworten“, sagte er. „Es ist auch eine Verharmlosung der Monstrosität der Naziverbrechen.“
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