Arzneimittelpreise

Neue Festbeträge für 6800 Arzneimittel

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Berlin -

Bei Arzneimitteln mit Festbetrag müssen Apotheker in den kommenden Tagen besonders aufpassen: Der GKV-Spitzenverband hat in 46 Gruppen die Preise angepasst – ab morgen gelten die neuen Festbeträge. Von den Änderungen sind mehr als 6800 PZN betroffen. Weitere acht Festbetragsgruppen wurden aufgehoben.

Bei Herstellern, die ihre Preise auf die neuen Festbeträge senken, drohen den Apothekern Lagerwertverluste. Zur höchsten Absenkung kommt es laut Hessischem Apothekerverband (HAV) bei Olanzapin: Der Preis der Präparate ändert sich demnach um bis zu 670 Euro.

Passen Hersteller die Preise hingegen nicht an die neuen Festbeträge an, müssen Patienten ab morgen die Mehrkosten tragen. Auf die Apotheken kommt dann erhöhter Erklärungsbedarf zu.

Von den Änderungen sind 34 Gruppen betroffen, darunter Wirkstoffe wie Ciclosporin, Fentanyl, Gabapentin, Leflunomid, Levothyroxin, Mesalazin, Mirtazapin und Venlafaxin sowie Betablocker oder Parkinsontherapeutika. Die Festbeträge werden auf Ebene der Herstellerabgabepreise beschlossen, Großhandels- und Apothekenzuschläge sowie die Mehrwertsteuuer werden hinzugerechnet.

Außerdem werden zwölf Festbetragsgruppen mit verschreibungsfreien Arzneimitteln angepasst, darunter Cromoglicinsäure, Heparin, Pakreatin, Prostaglandin-Synthetase-Hemmer und Antitussiva. Bei diesen Präparaten wird der Festbetrag auf Basis der Apothekenverkaufspreise mit Mehrwertsteuer ermittelt.

Acht Festbetragsgruppen werden „aufgrund mangelnder Besetzungszahlen“ aufgehoben: Butylscopolamin (rektale Darreichungsformen), Fusidinsäure (Gazen), Glibenclamid (Tabletten), Menotropin (parenterale Darreichungsformen), Methylergometrin (orale Darreichungsformen) und Pentaerythrityltetranitrat (feste orale Darreichungsformen), Beta2-sympathomimetische Antiasthmatika und die Beta-Rezeptorenblocker Alprenolol und Oxprenolol.

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