Bundeskriminalamt

Arzneimittelkriminalität nimmt zu

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Der illegale Handel mit gefälschten Arzneimitteln über das Internet hat nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) deutlich zugenommen. Damit erhöhe sich die Gefahr, dass Verbraucher unwissentlich Arzneimittel einnehmen, die zu schweren gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod führen könnten, teilte die Behörde bei der Vorstellung des Bundeslageberichts „Organisierte Kriminalität 2007“ am Mittwoch in Berlin mit. Konkrete Zahlen blieb das BKA jedoch schuldig.

Die Bandbreite der Fälschungen erstreckt sich laut BKA von Lifestyle-Produkten über Antibiotika, Entzündungshemmer und Hustenmittel bis hin zu HIV-Präparaten. Gefälscht werden den Ermittlern zufolge sowohl preiswerte Massenmedikamente als auch hochpreisige Arzneimittel.

Insgesamt ist ein leichter Anstieg der Arzneimittelkriminalität zu verzeichnen: Im Jahr 2007 registrierte das BKA 2.397 Fallzahlen, im Vorjahr hatte die Behörde 2.316 Delikte erfasst. Laut BKA belegen Verfahren in Deutschland die Existenz organisierter Strukturen mit sehr hohen Gewinnmargen: So hätten Täter in einem Ermittlungsverfahren des Zollfandungsamtes Essen aus dem Jahr 2007 bei einem Einsatz von 125 Euro für Rohstoffe, die über das Internet bezogen wurden, einen Verkaufserlös von 10.000 Euro erzielt. In einem weiteren Fall wurden im Februar dieses Jahres ein weltweit agierender Anabolikaring durch das Zollfahndungsamt Hamburg zerschlagen und 1,3 Tonnen Doping- und Potenzmittel mit einem Schwarzmarktwert von 800.000 Euro sichergestellt.

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