Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat eine redaktionell überarbeitete Fassung seines Methodenentwurfs zur Bewertung von Kosten-Nutzen-Verhältnissen bei Arzneimitteln veröffentlicht. Als Reaktion auf Missverständnisse und Nachfragen, die der im Januar dieses Jahres vorgelegte Entwurf aufgeworfen hatte, seien einzelne Aussagen präzisiert worden, teilte das IQWiG mit. In den Grundaussagen sei der Entwurf jedoch bisher unverändert.
Insgesamt 46 Stellungnahmen von Verbänden der pharmazeutischen Industrie, einzelnen Unternehmen, Organisationen von Ärzten, Kliniken und Patienten, wissenschaftlichen Fachgesellschaften sowie Privatpersonen waren beim IQWiG eingegangen. Sie können auf der Institutsseite eingesehen werden. Auch die bisher nicht veröffentlichten technischen Anhänge, die die Umsetzung der Methode näher erläutern, sind nun online verfügbar.
Der technische Anhang „Modellierungen“ beschreibt unter anderem Prinzipien für die Entwicklung von Modellen und deren Anwendung im Gesundheitswesen. Beim Abwägen von Kosten und Nutzen sollte der zu betrachtende Zeitraum dem Verlauf einer Erkrankung angemessen sein, so dass IQWiG. Klinische Studien seien aber häufig wesentlich kürzer angelegt, weshalb für die Kostenseite Modellrechnungen nötig sein könnten.
Der technische Anhang „Kostenbestimmung“ widmet sich der Frage, wie sich die Kosten zusammensetzen und bestimmen lassen. Im technischen Anhang „Unsicherheit“ wird vor allem diskutiert, wie sich Informationen über den Grad an Verzerrungen bei der Schätzung von Effizienzgrenzen gewinnen lassen.
Die Arbeitsgruppe des wissenschaftlichen Beirats des Instituts wird in den kommenden Wochen prüfen, welche inhaltlichen Änderungen aufgrund der Stellungsnahmen notwendig sind. Die Ergebnisse dieser Bewertung werden in den Methodenentwurf 2.0 einfließen, zu dem erneut Stellungsnahmen abgegeben werden können. Parallel will das IQWiG die Praktikabilität der Methode für Deutschland anhand mehrerer Probeläufe überprüfen. Wenn der Prozess optimal verlaufe, könnten die zukünftigen Methoden zur Kosten-Nutzen-Bewertung im zweiten Quartal 2009 in ihrer endgültigen Fassung vorliegen, kündigte das IQWiG an.
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