Pharmahersteller

VfA: AMNOG bringt Versorgungslücke

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Berlin -

Die Kosten für Arzneimittel sind nach Darstellung des Verbands der forschenden Arzneimittelhersteller (VfA) in den vergangenen fünf Jahren stabil geblieben. Zwischenzeitlich seien sie sogar gesunken, sagte VfA-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer in Berlin bei der Vorstellung des aktuellen Arzneimittel-Atlas. Der Verband kritisiert, dass durch das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz AMNOG eine Versorgungslücke entstanden sei.

Den Angaben zufolge stiegen die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen 2013 um 3,1 Prozent auf 30,09 Milliarden Euro. 2009 betrugen sie 30 Milliarden Euro. Nach einem Rückgang 2011 und einem geringfügigen Anstieg 2012 lagen die Ausgaben mit 30,18 Milliarden Euro sogar leicht unter dem Niveau von 2010.

Die geleisteten Rabatte der Hersteller hätten im vergangenen Jahr 5,67 Milliarden Euro betragen, sagte Professor Dr. Bertram Häussler, Leiter des IGES-Instituts. Das seien 749 Millionen Euro oder 15,2 Prozent mehr als 2012. Nach Angaben des Gesundheitsministerium sind die Ausgaben seit Anfang 2014 allerdings wieder deutlich angestiegen.

„Die Ausgaben oder Preisprobleme der Gesetzlichen Krankenversicherung sind offensichtlich gelöst. Leider zeigen sich aber zunehmend Versorgungsprobleme im Gesundheitssystem”, sagte Fischer. So müsse Deutschland unnötige Schutzlücken bei Masern, Gebärmutterhalskrebs oder Infektionen mit Rotaviren beklagen. Moderne Arzneimittel erreichten nicht in dem Maße die Versorgungspraxis, wie es eigentlich erforderlich wäre. Das gelte sowohl für das Thema Impfen als auch für viele innovative Therapieformen.

Das Ziel des AMNOG, den Patienten einen unmittelbaren Zugang zu innovativen Arzneimitteln zu ermöglichen, sei bislang nicht erreicht worden, hieß es vom VfA. Dem Arzneimittelatlas zufolge erhalten nur wenige Patienten, für die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) einen Zusatznutzen anerkannt hat, die entsprechenden Medikamente.

In manchen Fällen liege die AMNOG-gerechte Versorgungsquote mit Innovationen unter 10 Prozent. Das Pendel schlage einseitig zu Gunsten von Einsparungen aus und hinterlasse Versorgungsdefizite. Die Nutzenbewertung nach AMNOG erweise sich so als Innovationsbremse, hieß es vom VfA.

Der Verband kritisierte zudem, dass die Einschätzungen des IQWiG und des G-BA häufig unterschiedlich seien. Das AMNOG brauche dringend Nachhilfe durch den Gesetzgeber.

Der Arzneimittel-Atlas wird im Auftrag des VfA vom IGES Institut erstellt und erscheint mittlerweile in der neunten Auflage.

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