Arzneimittelausgaben steigen auch 2008 Alexander Müller, 05.09.2007 15:58 Uhr
Im Jahr 2008 werden die Arzneimittelausgaben nach Einschätzung der Pharmaindustrie um 7,9 Prozent oder 2,2 Milliarden Euro steigen. Diese Prognose gab der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VfA) auf der Grundlage von Berechnungen des IGES Instituts ab. Inklusive der Ausgaben für Impfstoffe könnte Ende 2008 erstmals die 30 Milliarden Euro Grenze überschritten werden. Für das laufende Jahr rechnet der VfA mit einer Steigerung der Ausgaben um 7,7 Prozent oder rund zwei Milliarden Euro auf etwa 28,5 Milliarden Euro.
Den erwartet starken Anstieg bei den Fertigarzneimittelkosten berechnet IGES nach der auch im Arzneimittel-Atlas angewendeten Komponenten-Analyse. Die Einsparpotenziale über Generika, Packungsgrößen oder Parallelimporte könnten den Mehrverbrauch nicht abfedern, sagte IGES-Direktor Professor Dr. Bertram Häussler. Zwar könnten die Kassen mit den Rabattverträgen in diesem Jahr bis zu 100 Millionen Euro und 2008 sogar 350 Millionen Euro einsparen. Doch die politisch gewollte Stärkung präventiver Behandlungen von Krankheiten wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes treibe die Kosten in die Höhe, erklärte Häussler.
Der VfA-Vorstandsvorsitzende Dr. Dr. Andreas Barner erklärte: „Fakt ist, dass wir uns für die Zukunft auf steigende Arzneimittelausgaben einstellen müssen, weil der medizinische Fortschritt immer bessere Medikamente für eine immer älter werdende Gesellschaft hervorbringen wird.“ Es sei notwendig, die Arzneimittelausgaben und das medizinische Versorgungsniveau zusammen zu betrachten, um zu einer realistischen Bewertung zu kommen, so Barner.