Arzneimittelausgaben

PKV spart dank Herstellerrabatt

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Berlin -

Die Privaten Krankenversicherungen (PKV) haben 2011 insgesamt 22 Milliarden Euro für die Versorgung ihrer Versicherten ausgegeben. Auf Arzneimittel entfielen 2,5 Milliarden Euro. Das entspricht 11 Prozent aller Leistungsausgaben. Dies ergeben Analysen des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP). Bei den Krankenkassen lag der Anteil der Arzneimittel bei 17 Prozent, zeigt ein Vergleich mit Daten des Bundesgesundheitsministeriums (BMG).

Die Ausgaben für Arzneimittel sind bei der PKV im Vergleich zu 2010 um 1,8 Prozent angestiegen. Den vergleichsweise geringen Anstieg (im Vorjahr waren es 3,2 Prozent) führt das WIP auf die Einführung des Herstellerrabatts für private Krankenversicherungen 2011 zurück. Ohne diese Abschläge hätte es dem WIP zufolge einen Anstieg um 8,5 Prozent gegeben. Die Zahl der verordneten Präparate ist 2011 um 1,4 Prozent auf 92 Millionen angestiegen.

Den größten Ausgabenblock im Arzneimittelbereich stellten kardiovaskuläre Medikamente dar, für die die Versicherungen 439 Millionen Euro ausgaben. Für antineoplastische und immunmodulierende Mittel wurden 360 Millionen Euro gezahlt. Darauf folgen die Bereiche Nervensystem (317,5 Millionen Euro), alimentäres System und Stoffwechsel (272 Millionen Euro) und Antiinfektiva zur systemischen Anwendung (210 Millionen Euro).

Bei den Verordnungen lagen mit 15 Millionen Verschreibungen ebenfalls kardiovaskuläre Arzneimittel vorn. Auf Platz 2 und 3 folgen die Gruppen alimentäres System und Stoffwechsel (11,5 Millionen Verordnungen) und Nervensystem (10 Millionen Verordnungen). Arzneimittel zur Behandlung des Respirationstrakts wurden knapp 10 Millionen Mal verschrieben, Antiinfektiva zur systemischen Anwendung 7 Millionen Mal.

Die umsatzstärksten Präparate bei der PKV sind Sortis (54 Millionen Euro), Humira (30 Millionen Euro) und Nexium (24 Millionen Euro). Die am häufigsten verordneten Medikamente sind Voltaren (1,4 Millionen Verordnungen), Lthyroxin (900.000 Verordnungen) und Beloc Zok (840.000 Verordnungen).

Mit 6,7 Milliarden Euro (30 Prozent) gaben die privaten Krankenversicherungen 2011 den größten Teil für Behandlungen im Krankenhaus aus. Bei den Krankenkassen lag der Anteil leicht höher bei 35,5 Prozent. Bei den privaten Krankenversicherungen folgen ambulante Behandlungen (24,5 Prozent) und Zahnleistungen (15,5 Prozent). Erst an vierter Stelle kommen die Ausgaben für Arzneimittel. Bei den Kassen hingegen liegen die Ausgaben für Arzneimittel auf Platz 2, gefolgt von ambulanten Behandlungen (16 Prozent) und sonstigen Leistungen (12 Prozent).

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