Arzneimittelausgaben

KKH: Kostenexplosion bei Arzneimitteln APOTHEKE ADHOC, 13.12.2014 11:23 Uhr

Berlin - 

Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) warnt vor steigenden Arzneimittelkosten. In diesem Jahr seien die Ausgaben für Medikamente explodiert. Rund 640 Millionen Euro hat die Kasse laut einer internen Auswertung in den ersten zehn Monaten des Jahres für Arzneimittel aus öffentlichen Apotheken ausgegeben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeute das eine Kostensteigerung um fast zehn Prozent je Versichertem.

„Die hohen Ausgaben im Arzneimittelbereich belasten die Krankenkassen immer stärker“, sagt Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH. Ein wesentlicher Faktor für die Kostenexplosion sei, dass vermehrt teure Medikamente eingesetzt würden. „Moderne Therapie ist wichtig, muss aber auch mit angemessenen Preisen möglich sein“, so der Kassenchef.

Der Jahresvergleich zeige, dass weitere politische Handlungsinstrumente nötig seien, um die Kosten einzudämmen. Kritik übt Kailuweit vor allem an der derzeitigen Form der Kosten-Nutzen-Bewertung. Das Ergebnis liegt erst nach einem Jahr vor. In diesem Zeitraum können die Hersteller den Preis beliebig bestimmen.

Die Kassen zahlten der KKH zufolge also im Regelfall zwölf Monate lang zu hohe Preise für Medikamente. „Das muss sich unbedingt ändern“, sagt Kailuweit. Zudem fordert er eine Kosten-Nutzen-Bewertung für bereits auf dem Markt bestehende Arzneimittel.