Arzneimittelausgaben

Extra-Millionen für Sofosbuvir

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Berlin -

Ärzte dürfen im kommenden Jahr für 1,8 Milliarden Euro zusätzlich Arzneimittel verordnen: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband haben sich in den Rahmenvorgaben für 2015 darauf verständigt, die Anpassungsfaktoren für Arzneimittel um 5,5 Prozent anzuheben. Auch für 2014 gab es einen Zuschlag: Die Ausgaben dürfen um 7,9 Prozent steigen, das sind 1,3 Prozentpunkte mehr als bislang veranschlagt. Hintergrund der Steigerung sind vor allem neue Arzneimittel zur Behandlung von chronischer Hepatitis C.

Für Wirkstoffe, die in diesem Jahr zugelassen wurden, unter anderem Sovaldi (Sofosbuvir), Olysio (Simeprevir) und Daklinza (Daclatasvir), wurde rückwirkend ein Sonderausgabenvolumen von 2,4 Prozent vereinbart – das entspricht rund 700 Millionen Euro. Für 2015 beträgt dieses Volumen etwa eine Milliarde Euro. Dies könne zum jetzigen Zeitpunkt aber nur geschätzt werden, heißt es bei der KBV: Es müsse im kommenden Jahr anhand der tatsächlichen Ausgabenentwicklung neu bewertet werden.

KBV-Vorstand Regina-Feldmann begrüßte, dass die innovativen, aber sehr teuren Präparate über ein Sondervolumen bereitgestellt werden. Dies sei „ein gutes Zeichen“, denn auf diese Weise könnten künftig „notwendige Medikamente im ambulanten Bereich verordnet werden, ohne das Budget des verordnenden Arztes zu belasten“.

Mit dem Sonderausgabenvolumen wird laut KBV den erheblichen Mehrausgaben durch die neuen Arzneimittel zur Behandlung der Hepatitis C Rechnung getragen. Obwohl es sich um wenige Medikamente handele, verursachten diese enorme Kosten. Bestehende Einsparmaßnahmen im Festbetragsbereich und gesetzliche Maßnahmen wie die Erhöhung des Herstellerrabatts reichten dafür nicht aus.

Insgesamt gehen KBV und GKV-Spitzenverband von einer rückläufigen Preisentwicklung von minus 1,4 Prozent aus. Allerdings wird geschätzt, dass der Einsatz innovativer Arzneimittel zusätzlich eine Preissteigerung von 3,3 Prozent verursacht und das Sondervolumen für Hepatitis-Behandlung 3 Prozent. Hinzu kommen 0,6 Prozent durch die Verlagerung zwischen Leistungsbereichen. Im Saldo ergibt sich somit die erwartete Steigerung von 5,5 Prozent.

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