Arzneimittelausgaben

Zwangsrabatte bringen 7 Milliarden Euro

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Berlin -

Im vergangenen Jahr haben die Krankenkassen laut IMS Health sieben Milliarden Euro durch Apotheken- und Herstellerabschlag sowie Rabattverträge eingespart. Das ist eine Milliarde Euro mehr als 2014. Die Rabatte aus Erstattungsbeträgen haben sich auf 791 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Der Kassenabschlag der Apotheken blieb mit 1,1 Milliarden Euro unverändert.

Die Einsparungen aus den Rabattverträgen stiegen um mehr als 200 Millionen Euro auf 3,4 Milliarden Euro. Die Herstellerabschläge 7 beziehungsweise 10 Prozent trugen 2,4 Milliarden Euro zum Sparvolumen bei – fast 700 Millionen Euro mehr als 2014. Im ersten Quartal des Vergleichsjahres hatte der Zwangsrabatt noch bei 6 Prozent gelegen. Unberücksichtigt sind in diesen Zahlen die Rabatte der Hersteller an die privaten Krankenversicherungen, die sich laut IMS auf mehr als 400 Millionen Euro belaufen. Nicht einbezogen sind zudem Rabatte für im ambulanten Bereich von Krankenhäusern außerhalb des Klinikbudgets eingesetzte Medikamente.

Wie bereits die ABDA beziffert auch IMS die Ausgaben für Arzneimittel und Testdiagnostika im vergangenen Jahr (ohne Impfstoffe) für den gesamten GKV-Markt mit 32,3 Milliarden Euro zum Apothekenverkaufspreis nach Abzug der Hersteller- und Apothekenabschläge. Dies entspricht einer Ausgabensteigerung von 4,9 Prozent. Die Anzahl der Packungen erhöhte sich leicht um 1 Prozent.

Vor allem innovative Therapeutika und solche zur Behandlung schwerer Erkrankungen sorgten für die Ausgabensteigerung. Die größte Steigerung war laut IMS unter den umsatzstärksten Kategorien bei neuen Therapien gegen Hepatitis C (antivirale Mittel exklusive HIV) festzustellen. Der Anstieg in dieser Gruppe sei allerdings „in gewisser Weise artifiziell“, da manche Neueinführungen noch nicht ein Jahr am Markt seien, schreibt das Marktforschungsunternehmen.

Überdurchschnittliche Zuwächse verbuchen auch Faktor-Xa-Hemmer als neue orale Antikoagulanzien. Im oberen einstelligen bis niedrig zweistelligen Bereich haben sich ferner die Ausgaben für verschiedene Krebsmedikamente wie Proteinkinasehemmer, monoklonale Antikörper, Antineoplastika und Immunsuppressiva erhöht. Drei Viertel des Ausgabenwachstums gehe auf wenige Arzneigruppen zurück.

Bei Rx-Präparaten wurden laut IMS Health 3 Prozent mehr größere Packungen (N3) verordnet, während N1-Packungen leicht um 1 Prozent und mittlere Packungsgrößen um 1 Prozent sanken. Dies machte sich vor allem bei Präparaten unter Rabattvertrag bemerkbar, und zwar sowohl bei Generika und Altoriginalen als auch bei patentgeschützten Produkten. Bei letzteren stieg der Anteil der Großpackungen leicht an, was auf die Etablierung neuerer Therapien zurückzuführen sein dürfte, so IMS Health.

Nach 2014 hat sich laut IMS Health auch im vergangenen Jahr die Rabattquote unter den patentfreien Präparaten erneut erhöht: von 61 Prozent im Jahr 2014 auf nunmehr 63 Prozent. Nach dem Aus der Portfolioverträge war der Anteil auf 59 Prozent gesunken.

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