Arzneimittelausgaben

Kassen preisen Notdienst ein

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Berlin -

Krankenkassen und Ärzte haben die Rahmenvorgaben der Arzneimittelausgaben für das laufende Jahr rückwirkend um 0,6 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent erhöht. Als Grund nennen die Vertragspartner vor allem den Anstieg des Fixhonorars der Apotheker sowie die neue Notdienstpauschale. Demnach seien höhere Ausgaben von etwa einer Milliarde Euro im Vergleich zu 2012 notwendig gewesen, heißt es in einer Mitteilung.

Für 2014 erwarten die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband eine Steigerung des Ausgabenvolumens von 6,6 Prozent. Dies entspricht einem Anstieg von knapp zwei Milliarden Euro.

„Die prognostizierten Ausgaben sind neben der Notdienstpauschale hauptsächlich auf das auslaufende Preismoratorium und die Senkung des Herstellerabschlags für patentgeschützte Arzneimittel von 16 auf 6 Prozent zurückzuführen“, heißt es bei den Vertragspartnern. Allein das Ende der Pharma-Spargesetze koste mehr als eine Milliarde Euro, schätzen Kassen und Ärzte.

KBV-Vorstand Regina Feldmann legt Wert darauf, dass ihr Berufsstand nicht verantwortlich für den Ausgabenzuwachs sei: „Betonen möchte ich, dass vor allem steigende Preise bei Medikamenten für die Anpassung des Ausgabenvolumens verantwortlich sind. Die niedergelassenen Ärzte verschreiben orientiert am medizinischen Bedarf.“

GKV-Vize Johann-Magnus von Stackelberg erklärte: „Für das kommende Jahr wird die starke Ausgabendynamik durch das Auslaufen des Herstellerabschlages und des Preismoratoriums vorgegeben. Insgesamt haben wir uns mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung unter Einbeziehung der übrigen gesetzlichen Anpassungskriterien, wie zum Beispiel Zahl und Altersstruktur der Versicherten, auf einen Ausgabenrahmen mit Augenmaß verständigt.“

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