GKV-Bilanz 2018

Arzneimittelausgaben erstmals über 40 Milliarden Euro

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Berlin -

Im vergangen Jahr sind die Ausgaben der Krankenkassen für Rx-Arzneimittel über 40 Milliarden Euro gestiegen. Der prozentuale Anstieg von 3,1 Prozent liegt in dem zwischen Kassenärzten und Kassen vereinbaren Rahmen. Mit 41,1 Milliarden Euro zahlten die Kassen 1,2 Milliarden Euro mehr für Rx-Arzneimittel. Grund für den Anstieg sind laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Ausgaben für „innovative Arzneimittel“.

Aus der Jahresbilanz des BMG für die GKV-Ausgaben geht zudem hervor, dass die Einsparungen aus Rabattverträgen erheblich zugenommen haben: „Bei den Rabattvereinbarungen zwischen Krankenkassen und pharmazeutischen Unternehmern gab es eine deutliche Erhöhung des Erstattungsvolumens um rund 9 Prozent“, teile das Ministerium mit. Laut ABDA stiegen die Einsparungen auf über vier Milliarden Euro.

Insgesamt erzielten die Krankenkassen 2018 mit einem Einnahmeüberschuss von zwei Milliarden Euro, im dritten Jahr in Folge wurde ein positives Finanzergebnis erzielt. Die Betriebsmittel und Rücklagen der Krankenkassen haben damit Ende Dezember einen Wert von rund 21 Milliarden Euro erreicht. Im Durchschnitt entspricht dies etwa 1,1 Monatsausgaben und damit mehr als dem Vierfachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief die Kassen zu Beitragssenkungen auf: „Die Wirtschaft läuft gut, die Krankenkassen haben weiterhin hohe Überschüsse. Beitragsgelder sind aber keine Sparanlagen, sondern sie sind dafür da, die Versorgung besser zu machen. Das tun wir. Und Krankenkassen mit besonders hohen Reserven müssen ihre Rücklagen ab 2020 innerhalb von drei Jahren unter die gesetzliche Obergrenze von einer Monatsausgabe absenken. Dann haben die Beitragszahler auch etwas von der guten Finanzlage.“

Auch der Gesundheitsfonds erzielte 2018 dank der positiven Einnahmeentwicklung einen Überschuss von 562 Millionen Euro. Damit verfügte der Fonds zum Stichtag 15. Januar 2018 über eine Liquiditätsreserve in einer Größenordnung von rund 9,7 Milliarden Euro. Insgesamt verfügt das GKV-System damit über Rücklagen von 30 Milliarden Euro.

Deutlich überproportional sind 2018 die Ausgaben für Heilmittel mit 11,5 Prozent gestiegen. Hier machen sich vor allem die schrittweise erfolgten Honorarerhöhungen auf Grund des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes bemerkbar, die zu einer deutlichen Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Heilmittelerbringer beitragen. Der Zuwachs bei Hilfsmitteln betrug 4,7 Prozent.

Nach den aktuellen Erkenntnissen und unter Berücksichtigung der Prognose des Schätzerkreises spricht laut BMG alles dafür, dass die GKV auch 2019 wieder schwarze Zahlen schreiben wird. Obwohl eine Reihe von Krankenkassen zum Jahreswechsel ihren Zusatzbeitragssatz abgesenkt hätten, liege der durchschnittlich erhobene Zusatzbeitragssatz derzeit bei rund 1 Prozent. Diese Differenz verdeutlicht den Spielraum, den die Krankenkassen hätten, um ihre Versicherten durch Absenkungen der Zusatzbeiträge zu entlasten. Dabei sei der schrittweise Abbau überhöhter Finanzreserven, den das Versichertenentlastungsgesetz den Krankenkassen ab 2020 vorgebe, noch nicht berücksichtigt. Zum Jahreswechsel 2018/2019 hatten 69 von 110 Krankenkassen Betriebsmittel und Rücklagen oberhalb der Grenze von einer Monatsausgabe; 42 davon hatten sogar Finanzreserven oberhalb von 1,5 Monatsausgaben, so das BMG.

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