GKV-Ausgaben

DAV: Arzneimittelkosten im Griff

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Berlin -

Die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen sind im September wieder moderat gewachsen. Mit einem Plus von gut 6 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro liegen sie zwar immer noch über dem Soll. Der Anstieg ist aber nur halb so groß wie im August, als zwei Arbeitstage mehr als im Vorjahresmonat für einen statistischen Ausreißer (plus 13,8 Prozent) gesorgt hatten. Der Deutscher Apothekerverband (DAV) geht in seiner Prognose für das Gesamtjahr davon aus, dass der vereinbarte Zielkorridor eingehalten werden kann.

Laut DAV stieg im September die Zahl der eingelösten Rezepte um 2,2 Prozent. Für den gesamten Zeitraum Januar bis September 2016 ergibt sich ein Wachstum der Arzneimittelausgaben von 4,3 Prozent bei einem Anstieg der Rezeptzahl um 1,4 Prozent. In seiner Hochrechnung erwartet der DAV für das Gesamtjahr einen Anstieg der Arzneimittelausgaben um 2,7 Prozent auf 33,8 Milliarden Euro. Nicht berücksichtigt sind in diesen Zahlen die Einsparungen der Kassen durch Rabattverträge.

Nach der jährlichen Vereinbarung zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband dürfen die Ausgaben für Arzneimittel in diesem Jahr um 3,7 Prozent beziehungsweise rund 1,2 Milliarden Euro steigen auf rund 34 Milliarden Euro steigen.

Die Impfstoffausgaben der GKV sind im September laut DAV gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,8 Prozent zurückgegangen. Im bisherigen Jahresmittel der ersten drei Quartale 2016 stagnieren die Ausgaben mit einer Zunahme von 0,1 Prozent.

Laut DAV betragen die Einsparungen aus Rabattverträgen gemäß den vorläufigen Rechnungsergebnissen für das erste Halbjahr 1,8 Milliarden Euro: Das sind rund 10 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch nicht in den Zahlen enthalten sind die Einsparungen der Kassen durch die erzielten Rabatte bei Impfstoffausschreibungen.

Auffällig sind deutliche Unterschiede bei den Arzneimittelausgaben nach Bundesländern. Unterdurchschnittliche Anstiege gibt es in Hamburg mit einem Plus von nur 0,38 Prozent bis einschließlich September. In Berlin und im Saarland liegt der Ausgabenanstieg ebenfalls unter dem Mittelwert, ebenso in Thüringen.

Im Nachbarland Sachsen gibt es mit 5,6 Prozent einen überdurchschnittlichen Anstieg. Am stärksten stiegen die Arzneimittelausgaben in Bremen und Brandenburg mit 7,7 Prozent und 6,7 Prozent.

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