Der Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Christoph Straub, hat eine schärfere Begrenzung des Ausgabenanstiegs bei den Arzneimitteln gefordert. Dafür müsse die sogenannte Umsatzschwelle von 250 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro gesenkt werden, sagte Straub.
Im ersten Jahr der Markteinführung eines Präparates kann der Hersteller den Preis grundsätzlich selbst festlegen. In diesem Zeitraum wird zwischen Hersteller und gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) – orientiert am Zusatznutzen des Mittels – ein Erstattungsbetrag ausgehandelt, der in der Regel deutlich unter dem Preis des Herstellers liegt.
Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will nun zur Kostendämpfung bei Arzneimitteln eine Umsatzschwelle von 250 Millionen Euro für ein Präparat im ersten Jahr einführen. Sobald das Mittel diese Schwelle erreicht hat, gilt von diesem Zeitpunkt an rückwirkend der niedrigere Erstattungsbetrag.
Straub sagte nun: „Eine Schwelle bei 250 Millionen Euro würde bedeuten, dass von den 36 neuen Wirkstoffen, die im letzten Jahr zugelassen wurden, nur drei unter diese Regelung gefallen wären. Das ist ein bisschen wenig.“ Man sollte die Schwelle besser bei 50 Millionen Euro ansetzen. Dann würden wenigstens zwölf der 36 Wirkstoffe unter diese Grenze fallen. „Dann wäre das ein Instrument, das im Blick auf die Gesamtfinanzlage der GKV sinnvoll wäre.“
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