Rabattverträge

AOK: Kein Bieter für Filgrastim

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Berlin -

Der AOK Bundesverband ist mit seiner Ausschreibung über Filgrastim gescheitert: Kein Pharmaunternehmen hatte bis zum Ende der Ausschreibungsfrist am 6. August ein Gebot abgegeben. Die formale Konsequenz ist die Aufhebung der Ausschreibung. AOK-Chef Dr. Uwe Deh sucht nun nach neuen Wegen, um den Wettbewerb bei Biosimilars anzukurbeln.

Der AOK Bundesverband wollte in 13 Bundesländern exklusive Rabattverträge über das Immunstimulanz abschließen. Ausgeschrieben waren Fertigspritzen, die entweder 30 oder 48 Millionen Einheiten Filgrastim in einer Injektions- oder Infusionslösung zur subkutanen oder intravenösen Anwendung in einer Sammelpackung enthalten. Die Verträge sollten im November beginnen und mindestens zwei Jahre laufen.

Neben verschiedenen Reimporten gibt es Filgrastim von vier Generikaherstellern: Hexal, Hospira sowie AbZ/CT und Ratiopharm, die beide zum Pharmakonzern Teva gehören. Die Preise der Generika haben sich seit dem Markteintritt 2008 angepasst: Die 5er-Packung mit 30 Millionen Filgrastim-Einheiten kostet bei Hexal, Hospira und Ratiopharm 615,16 Euro (Apothekenverkaufspreis).

In der Stärke 48 Millionen Einheiten kostet die 5er-Packung 965,48 Euro. AbZ/CT ist mit 682,30 beziehungsweise 1071,51 Euro etwas teurer. Die Reimporte sind allesamt teurer als die günstigsten Generika. Das Original, Neupogen von Amgen, kostet 891,52 beziehungsweise 1403,09 Euro.

Mit der Ausschreibung habe man Bewegung in den erstarrten Markt bringen wollen, sagte Deh dem Handelsblatt. Davon hätten aus seiner Sicht auch die Hersteller profitiert: Die Unternehmen beklagen Deh zufolge den zu geringen Marktanteil von Biosimilars. Die Rabattverträge der AOK hätten demnach für kräftigen Rückenwind gesorgt.

Deh will auch weiterhin für mehr Wettbewerb auf diesem lukrativen Teilmarkt sorgen. Er könne sich beispielsweise mit vertraglichen Lösungen zur Erhöhung von Marktanteilen anfreunden, wie sie Pro Generika zur Debatte gestellt habe, sagte der AOK-Chef dem Handelsblatt.

Der Branchenverband hatte die Filgrastim-Ausschreibung zum Anlass genommen, um Rabattverträge über Biosimilars zu kritisieren. „Ausschreibungen führen nicht zu mehr Wettbewerb“, betont Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer. Aus seiner Sicht setzt das Isntrument Rabattverträge am falschen Anker an: Wettbewerb gebe es, wenn es viele Anbieter gebe. Daher müssten die Kassen ein Interesse daran haben, dass mehr Biosimilars auf den Markt kämen. Pro Generika fordert bereits seit längerem Verordnungsquoten für Biosimilars.

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