Im Pharma-Ranking dominieren forschende Hersteller wie Novartis, Roche, Sanofi und Pfizer. Doch die Versorgung in der Breite gewährleisten laut Branchenverband Pro Generika vor allem die Generikaanbieter. Unter den Top-10 nach Absatz ist demnach nur ein einziger Originalhersteller.
Auf Generika entfallen 77 Prozent der Tagestherapiedosen (DDD), aber nur 21 Prozent der Kosten auf Basis der Herstellerabgabepreise (ApU) aus. Berücksichtigt man die Einsparungen aus den Rabattverträgen, liegt der Anteil sogar bei 10,4 Prozent.
Dass in den üblichen Rankings der führenden Arzneimittelhersteller mit Teva nur ein einziger Generikaanbieter unter den Top-10 ist, verwundert daher nicht. Legt man dagegen den Absatz zugrunde, taucht umgekehrt nur ein einziger Originalhersteller in der Liste auf: Sanofi auf Platz 10. Das Ranking dominieren Generikaanbieter wie Zentiva, 1A/Hexal, Aliud, Puren, Ratiopharm/AbZ, TAD und Dexcel. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die großen Hersteller ohnehin in beiden Feldern aktiv sind.
Die führenden zehn Unternehmen stehen für mehr als die Hälfte aller zu Lasten der Krankenkassen abgegebenen Arzneimittel, berichtet Pro Generika unter Berufung auf eine aktuelle Analyse von Insight Health. Diese Firmen vereinen demnach mit circa 24 Milliarden mehr als die Hälfte aller DDD aus dem Jahr 2015 auf sich.
Alle diese Unternehmen hätten ein breites Portfolio von Arzneimitteln mit unterschiedlichsten Packungsgrößen, Wirkstärken und Darreichungsformen. „Dies schafft die Basis, damit Ärzten, Apothekern und Patienten im Therapiealltag eine breite Auswahl an Medikamenten zur Verfügung steht“, so Pro Generika. „Die Sortimentsbreite ermöglicht und sichert die Therapievielfalt in der Arzneimittelbehandlung.“
Allerdings zeige sich der Trend, dass Hersteller aufgrund des steigenden Kostendrucks ihr Portfolio verringerten und an das Ausschreibungsverhalten der Krankenkassen anpassten. „In der Konsequenz verringert sich beispielsweise die Zahl der am Markt verfügbaren Wirkstoffe, Wirkstoffmengen oder Darreichungsformen. Die Therapievielfalt nimmt ab. Aber auch die Zahl der Generikaunternehmen, die sich mit ihren Arzneimitteln an der Versorgung beteiligen, ist seit einigen Jahren rückläufig.“
Eine sichere und nachhaltige Generikaversorgung mit einem hohen Maß an Therapievielfalt liege im Interesse aller Beteiligten, so der Branchenverband. Das Abschließen von Rabattverträgen mit mehr als einem Hersteller pro Wirkstoff, wäre ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung.
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