Arzneimittelbewertung

G-BA-Mitarbeiter müssen ins Apothekenpraktikum

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Berlin -

Die Apotheker und der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) – das ist eine längere Geschichte. Seit Jahren gibt es Vorstöße aus der Apothekerschaft, Mitglied in dem Gremium zu werden, die beim Apothekertag – auch auf Drängen der ABDA-Geschäftsführung – regelmäßig abgelehnt werden. Doch wenn die Apotheker nicht zum G-BA kommen, kommt der G-BA eben zu den Apothekern: Derzeit sucht das Gremium Praktikumsapotheken für seine Mitarbeiter.

Ziel sei, den Nicht-Apothekern unter den Referenten der Abteilung Arzneimittel Einblicke in die konkrete Praxis zu ermöglichen, so eine G-BA-Sprecherin. „Die Idee entstand, weil unter den in den letzten Monaten neu hinzugekommenen Mitarbeitern auch Experten aus angrenzenden Fachrichtungen sind, die nicht direkt aus dem pharmazeutischen Bereich kommen.“ Dies sei die erste Aktion, die die Geschäftsstelle in dieser Weise starte.

Bei der Apothekerkammer Berlin hat der G-BA seine Anzeige veröffentlicht. Gesucht werden Apotheken in Berlin, die den Experten einen Einblick in den Alltag der Arzneimittelbelieferung ermöglichen. Die Hospitationen sollen zwei bis drei Tage dauern, eine Auslagenerstattung ist nicht vorgesehen.

Bei den Hospitationen sollen die G-BA-Fachkräfte einen Überblick über verschiedene Themen erhalten, etwa die Belieferung von Rezepten und der Umgang mit Erstattungs- und Festbeträgen sowie Rabattverträgen. Die unterschiedlichen Rezeptvarianten – Kassen-, Privat-, BtM- und T-Rezept sowie das grüne Rezept – sollen erklärt werden.

Bei dem Besuch soll es auch um die Substitution von Arzneimitteln sowie Importe und Parallelimporte gehen. Die Belieferung von und Beratung zu OTC-Arzneimitteln soll ebenfalls nicht zu kurz kommen. Gegebenenfalls sollen die G-BA-Mitarbeiter auch Einblick in die Arzneimittelherstellung bekommen, etwa die Rezeptur oder die Verblisterung. Ziel ist laut G-BA ein „praxisnaher Erfahrungsaustausch“.

Die Hospitationen sollen im zweiten Quartal beginnen. Noch bis Ende Februar können sich interessierte Apotheken beim G-BA melden. „Es soll um eine niedrigschwellige Kooperation auf Arbeitsebene gehen, daher wird derzeit nur in Berlin gesucht“, erklärt die G-BA-Sprecherin.

Die Mitarbeiter, die der G-BA nun zum Apothekenpraktikum schickt, bereiten in der Geschäftsstelle die Beschlüsse des Entscheidungsgremiums vor. Im Bereich der frühen Nutzenbewertung nach dem AMNOG arbeiten Fachkräfte mit medizinischem oder naturwissenschaftlichem Studienabschluss unterschiedlicher Fachrichtungen, die einen interdisziplinären Austausch innerhalb der Geschäftsstelle gewährleisten sollen.

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