Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ist gegen eine Erhöhung des Apothekenhonorars. Statt den Festzuschlag der Apotheken zu erhöhen, solle die Regierung lieber den Arzneimittelvertrieb liberalisieren, zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) aus einer Stellungnahme des BDA an das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi). Laut BDA handelt es sich dabei allerdings nur um eine „erste Sprachregelung“. Die offizielle Stellungnahme soll am Freitag erfolgen, sagte ein BDA-Sprecher.
Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) will das Fixhonorar der Apotheken um 25 Cent auf 8,35 Euro anheben. Während die Apotheker dies als ungenügenden Ausgleich für die gestiegenen Kosten ablehnen, ist selbst diese Erhöhung dem BDA schon zu viel: „Die geplante Anhebung ist nicht nachvollziehbar begründet, schließlich sind die Erlöse der Apotheken aus den tatsächlichen Mengen- und Preisentwicklungen bei verschreibungspflichtigen Fertigarzneimitteln in den vergangenen Jahren deutlich stärker als die Inflationsrate gestiegen“, heißt es in dem Papier.
Die Politik dürfe sich vor dem Hintergrund der aktuell positiven Finanzsituation der Krankenkassen nicht zu neuen Ausgaben verleiten lassen, so der BDA. Eingentlich war der Verband von Rösler gar nicht zu einer Stellungnahme aufgefordert worden. Doch die Arbeitgeber fühlen sich als Beitragszahler von der geplanten Honorarerhöhung ebenfalls betroffen. „Wenn es um Themen wie die Kassenfinanzen geht, äußern wir uns auch schonmal ungefragt“, sagte der Sprecher auf Nachfrage.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Arbeitgeberverband sich gegen die Interessen der Apotheker stellt: Der BDA hatte im Rahmen der AMG-Novelle auch gegen ein Verbot der Rx-Boni ausländischer Versandapotheken gewettert und sich in der Vergangenheit für Pick-up-Stellen eingesetzt. Außerdem fordert der Verband eine Aufhebung der Preisbindung sowie des Frem- und Mehrbesitzverbots für Apotheken.
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